Staatsschutz ermittelt! Wieder rechte Gesänge zu "L'amour toujours"
Bremen/Nordenham - Rechtsextreme Vorfälle im Norden: Die Polizei ermittelt gegen zehn Personen, die am Freitag und Samstag unabhängig voneinander ausländerfeindliche Parolen in Bremen und Nordenham (Niedersachsen) gesungen haben sollen.
Zum ersten Vorfall kam es am Freitag in der Nähe des Campingplatzes "An der Weser" in der Strandallee in Nordenham. Demnach riefen Zeugen die Polizei, nachdem sie aus einer benachbarten Parzelle rassistische Parolen zu "L'amour toujours" gehört hatten.
Die alarmierten Einsatzkräfte stellten die Identität von neun Personen, drei Frauen und sechs Männern im Alter von 26 bis 66 Jahren, fest, die als Urheber der Gesänge identifiziert wurden.
Die Ermittler leiteten ein Verfahren gegen die Beteiligten wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Am Samstag kam es in Bremen-Huchting zu einem ähnlichen Vorfall. Auf einer Gartenparty in der Kirchhuchtinger Landstraße wurde gegen 21 Uhr ebenfalls "L'amour toujours" gespielt.
Eine Zeugin wählte kurz darauf den Notruf, nachdem ein 49-Jähriger laut die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gesungen hatte.
Seit Rassismus-Skandal auf Sylt kommt es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen
Während die alarmierten Beamten wenig später vor Ort den Sachverhalt aufnahmen, wurde das Partylied erneut gespielt und derselbe Mann rief erneut die ausländerfeindliche Parole.
Auch gegen den 49-Jährigen wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt. Der Staatsschutz ist alarmiert worden.
Seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu rechtsextremen Vorfällen in Verbindung mit dem Song "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino (56).
Ein Video aus einem Lokal auf der Nordseeinsel Sylt, in dem mehrere Gäste die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zu dem Partylied grölen, hatte bundesweit für Aufsehen und Entsetzen gesorgt.
Die schnell identifizierten Beteiligten verloren danach unter anderem ihre Jobs. Zahlreiche Nachahmer hält das aber offensichtlich nicht davon ab, es ihnen gleichzutun.
Titelfoto: Montage: Bernd Thissen/dpa, Jonas Walzberg/dpa