Brutale Attacke auf kleine Mädchen: 8-Jährige nach Tritt ins Gesicht im Krankenhaus

Grevesmühlen - Im Ploggenseering in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) sollen am Freitagabend zwei kleine ghanaische Mädchen (8 und 10) von mehreren Jugendlichen brutal angegriffen worden sein.

Die Polizei hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung eingeleitet. (Symbolbild)
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung eingeleitet. (Symbolbild)  © Carsten Rehder/dpa

Dem achtjährigen Mädchen soll unter anderem ins Gesicht getreten worden sein, teilte die Polizei mit.

Als die Eltern der beiden Kinder hinzukamen, sollen die Jugendlichen auch mit ihnen aneinandergeraten sein, heißt es weiter. Der Vater der beiden Mädchen sei dabei leicht verletzt worden.

Den Angaben nach habe es sich bei den mutmaßlichen Tätern um eine Gruppe von 20 Jugendlichen und Heranwachsenden gehandelt, von denen etwa acht "agiert" hätten.

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Als die Polizei eintraf, habe einer der Beteiligten beim Weggehen die Familie auch noch rassistisch beleidigt.

Das leicht verletztes Mädchen, wie auch ihr Vater, wurden mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung.

Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 03841/203156 zu melden.

Bürgermeister und Innenminister verurteilen Tat

Lars Prahler (parteilos), Bürgermeister von Grevesmühlen hat den Angriff jetzt im Interview mit NDR 1 Radio scharf verurteilt. "Diese rassistisch motivierte Tat macht mich einfach fassungslos", so Prahler. "Das zeugt von bodenlosem Hass und enthemmter Unmenschlichkeit und lässt sich nicht entschuldigen. Auch nicht dadurch, dass es [die Täter] Jugendliche seien."

Er wolle zeitnah Kontakt zu der Familie aufnehmen und sprach ihnen sein Mitgefühl aus. Das Stadtfest in Grevesmühlen solle am Samstag trotz des Vorfalls stattfinden. "Weil wir uns von derlei Aktionen von Randgruppen nicht vorgeben lassen wollen, wie wir als Stadtgesellschaft miteinander leben wollen."

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (50, SPD) meldete sich auf Instagram zu dem Vorfall zu Wort. "Man greift keine Menschen an, erst recht keine Kinder und schon gar nicht aus rassistischen Motiven", so der 50-Jährige.

Erstmeldung von 13.02 Uhr, zuletzt aktualisiert um 14.11 Uhr.

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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