Weniger Unfälle, mehr Kriminalität: Polizei Görlitz zieht Bilanz!
Görlitz - Die Polizei in Görlitz hat Bilanz gezogen und im vergangenen Jahr einen "deutlichen Anstieg" von Straftaten registriert. Auch bei tödlichen Verkehrsunfällen wurde eine Zunahme verzeichnet.
Wie die Polizeidirektion Görlitz am Mittwoch bekannt gab, sind 2023 insgesamt 46.123 Straftaten im eigenen Zuständigkeitsbereich erfasst worden. Damit stieg die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 24,5 Prozent (9090 Straftaten).
Als Hauptursache nennt die Polizei die "Migrationslage". Bei den 9090 hinzugekommenen Verbrechen handelt es sich in 8805 Fällen um "ausländerrechtliche Verstöße". Rechnet man illegale Einreisen oder Schleusungen raus, bleibt nur ein geringer Anstieg um 185 Straftaten.
"Eine in der Gesamtschau gleichbleibende Anzahl von Straftaten, verbunden mit einer hohen Aufklärungsquote, unterstreichen die hervorragende Arbeit der Polizei in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. Trotz hoher Einsatzbelastung, insbesondere aufgrund des Versammlungsgeschehens, bleibt der Schutzbereich der Polizeidirektion Görlitz ein sicherer Lebensraum für alle", erklärt Polizeidirektor Mirko Göhler.
Den Großteil der Kriminalfälle machen mit 33,5 Prozent weiterhin Diebstähle und Einbrüche aus: Zwar wurden 131 Autos weniger gestohlen als noch 2022, dafür nahmen Fahrraddiebstähle und Wohnungseinbrüche leicht zu.
Auch die Zahl politisch motivierter Straftaten hat zugenommen. Von 863 Vorfällen stieg die Zahl auf 1105, wovon ein Großteil laut Statistik von rechts ausging.
Unfall-Bilanz der Polizei Görlitz: Weniger Unfälle, mehr Tote!
In Sachen Verkehrsunfälle bilanziert die Polizei Görlitz zwar einen leichten Rückgang, die Zahl der Verkehrstoten stieg allerdings an.
Bei insgesamt 13.810 Unfällen wurden im Jahr 2023 493 Menschen schwer verletzt, 1749 leicht. 36 Menschen kamen ums Leben - Elf mehr als 2022.
"Auch wenn die weiter sinkende Tendenz bei der Gesamtanzahl der Unfälle und auch dem Anteil an Unfällen mit Verletzten zeigt, dass die verkehrspolizeiliche Arbeit unserer Beamten Wirkung erzielt, so ist doch jeder Verletzte oder gar Getötete einer zu viel. Leider hat auch der bundes- und landesweite Anstieg der Verkehrstoten um den Bereich der Polizeidirektion Görlitz keinen Bogen gemacht hat", sagte Göhler.
Unter den Opfern befanden sich laut Polizeistatistik Personen mittleren Alters sowie 16 Senioren über 65 Jahren, zwei junge Fahrer zwischen 16 und 24 Jahren sowie ein Kind.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Bockwoldt/dpa, Stefan Puchner/dpa