Weihnachtsbrauch sorgt für Zoff: "Christbaumloben" endet schmerzhaft
Oberrieden - Ein Weihnachtsbrauch hat im Allgäu für einen Einsatz der Polizei gesorgt. Beim sogenannten "Christbaumloben" wurde eine Frau mit einem Faustschlag verletzt.
Genau das ist aber eigentlich kein Bestandteil der zwischen dem 26. Dezember und dem 6. Januar stattfindenden Tradition.
Zumal diese den Besuch von Freunden und Bekannten beinhaltet - und nicht das unerlaubte Eindringen in fremde Häuser.
Laut Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall am späten Sonntagnachmittag im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Dort verschafften sich fünf ungebetene Gäste - Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren - über den Garten Zutritt zum Haus einer Familie.
Im Wohnzimmer angelangt bemerkte sie die Familienmutter. Die fünf lobten den Christbaum. So verlangt es der Brauch. Als Gegenleistung wird dann – eigentlich – seinen Gästen Alkohol gereicht. Und den forderten die unerwünschten Besucher nun auch.
Als die Eindringliche gehen sollten, kam der Faustschlag
"Als sie zum Gehen aufgefordert wurden, verließen drei der Jugendlichen das Haus, während einer der zwei Verbliebenen im Laufe der Auseinandersetzung der Frau mit der Faust gegen den Kopf schlug", teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Montag mit.
"Als die Polizeistreife eintraf, hatten sich die zwei Personen bereits entfernt." Vermutlich kamen die "erheblich alkoholisierten" Jugendlichen von einer Feier oder einem Weihnachtsmarkt.
Zeugen, denen die Personengruppe aufgefallen ist oder die Informationen zu deren Identität haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Titelfoto: 123RF/grispb