War es wieder Blue Punisher? Gemeinde nach Tod eines 15-Jährigen "zutiefst bestürzt"

Zingst - Nach dem Tod eines Jugendlichen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst herrscht Trauer in der dortigen Gemeinde.

In Zingst ist eine Trauerstelle errichtet worden.
In Zingst ist eine Trauerstelle errichtet worden.  © Stefan Sauer/dpa

"Wir sind alle zutiefst bestürzt, traurig und fassungslos, seit wir erfahren haben, dass ein 15-Jähriger aus unserer Mitte nach medizinischem Notfall verstorben ist", teilte der Zingster Bürgermeister Christian Zornow mit.

Der Jugendliche war am Wochenende gestorben. Erste Zeugenaussagen wiesen laut Polizei auf einen möglichen Drogenkonsum hin. "Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei der Familie, den Freunden, Mitschülern und Lehrkräften", erklärte Zornow.

Eltern mit Kindern an der dortigen Schule seien informiert worden. Das Kriseninterventionsteam des Landkreises und Schulpsychologen leisteten Trauerarbeit vor Ort. "Zingst steht in diesen schweren Stunden eng zusammen."

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Das örtliche Schüler- und Jugendzentrum diene als Anlaufstelle, biete Hilfe an und stelle Kontakt zu Hilfeeinrichtungen her.

In Zingst haben Menschen in einem Pavillon unter anderem Blumen und Kerzen aufgestellt. Der Pavillon befindet sich unweit des Jugendzentrums und der Regionalen Schule mit Grundschule Zingst in der Schulstraße. In dieser Straße ereignete sich laut Polizei der Notfall.

Fall weckt Erinnerungen an tote 13-Jährige aus Altentreptow

Als Todesursache wird Drogenkonsum vermutet.
Als Todesursache wird Drogenkonsum vermutet.  © Stefan Sauer/dpa

Rettungskräfte hätten noch versucht, den Jugendlichen in den frühen Morgenstunden des Samstags zu reanimieren. Er starb aber vor Ort. Laut Polizei war der Jugendliche im Freien und nicht allein unterwegs.

Schnell fiel der Verdacht auf Drogenkonsum, den die Obduktion inzwischen erhärtet. Ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft sagte, es bestehe der Verdacht auf Intoxikation.

Die Rechtsmedizin gehe von der Aufnahme von Stoffen - welcher auch immer - als Todesursache aus. Ob es sich dabei um Drogen handelt, müssten Laboranalysen zeigen, die noch Zeit benötigten.

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"Er ist also nicht eines natürlichen Todes gestorben." Es wurden demnach keine entsprechenden gesundheitlichen Auffälligkeiten festgestellt. Es gebe auch keine Anzeichen für stumpfe oder scharfe Gewalteinwirkung.

Erste Zeugenaussagen wiesen laut Polizei auf einen möglichen Drogenkonsum hin. Dabei gebe es aber bislang keine Hinweise auf die Ecstasy-Variante "Blue Punisher", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Im vergangenen Jahr war eine 13-Jährige in Mecklenburg-Vorpommern nach dem Konsum von "Blue-Punisher" gestorben. Dabei handelt es sich um Pillen, die mit einem bestimmten Aussehen daherkommen, das sich am gleichnamigen amerikanischen Comic-Helden orientiert, etwa in blauer Farbe und mit Totenkopf.

Weitere Mädchen waren mit Gesundheitsproblemen in Kliniken gekommen, hatten diese aber überstanden. Auch unabhängig von diesen Fällen wurden wiederholt derartige Pillen in MV festgestellt.

Erstmeldung um 15.08 Uhr, aktualisiert um 16.32 Uhr

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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