Waffen, Munition und Bargeld: Zoll "zerschmettert" Schwarzarbeiter-Bande
Gießen/Darmstadt - Schwarzarbeit auf dem Bau und Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe - die Hauptzollämter Gießen und Darmstadt sind in einer gemeinsamen Aktion mit der Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen eine kriminelle Bande vorgegangen, die laut einem Sprecher "zerschmettert" wurde.
In den frühen Morgenstunden des heutigen Mittwochs seien mehr als 800 Einsatzkräfte ausgerückt. Darunter neben Zoll-Beamten auch Kräfte der Steuerfahndung und der Polizei. Auch mehrere Bargeldspürhunde kamen zum Einsatz. Dem koordinierten Schlag seien umfangreiche verdeckte Ermittlungen vorausgegangen.
"Drei Serben, eine Serbin, drei Kroaten, ein Bosnier, ein Deutscher und ein Montenegriner im Alter von 28 bis 57 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt", fügte der Zoll-Sprecher hinzu.
Die Beamten durchsuchten demnach rund 90 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Dabei stellten sie neben diversen Computern und Mobiltelefonen auch mehrere Waffen und Munition sowie rund 75.000 Euro in bar sicher.
Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben mit rund 10,4 Millionen Euro Schaden
Zudem pfändete der Zoll mehrere Bankkonten sowie drei Autos (einen Mercedes GLE, einen Porsche Panamera und einen Porsche Macan) und eine Harley-Davidson. Insgesamt seien Vermögenswerte in Höhe von über neun Millionen Euro gesichert worden.
Die Ermittlungen dauern weiter an. Sie richten sich gegen insgesamt 34 Beschuldigte, die mit vorgetäuschten Zahlungen von Scheinrechnungen über nicht erbrachte Bauleistungen Schwarzgelder generiert haben sollen, um damit Schwarzarbeiter zu bezahlen und Gewinne zu erzielen.
"Dabei gingen die Täter äußerst konspirativ vor, um die kriminellen Taten zu verdecken", fügte der Sprecher hinzu.
Der Bande wird gewerbsmäßiger Betrug sowie die Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen: Der Schaden soll bei etwa 10,4 Millionen Euro liegen!
Erstmeldung vom 21. Februar, 12.12 Uhr, aktualisiert am selben Tag um 12.38 Uhr.
Titelfoto: Hauptzollamt Gießen