Während Notfall-Einsatz: Pärchen kapert Rettungswagen und macht Selfies
Düsseldorf - In Düsseldorf haben sich am vergangenen Wochenende unfassbare Szenen abgespielt: Ein betrunkenes Pärchen (19, 27) kaperte kurzerhand einen Rettungswagen und fuhr mit dem Fahrzeug davon. Als die Polizei hinzukam, drehte die 27-Jährige dann vollends durch.

Wie ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei am Montag berichtete, kam dem 19-Jährigen und seiner Freundin die "Schnapsidee" am frühen Sonntagmorgen gegen 5.13 Uhr, als die Feuerwehr gerade im Rahmen eines medizinischen Notfalls in einem Mehrfamilienhaus im Einsatz war.
Demnach hatten die Rettungskräfte ihr Fahrzeug mit laufendem Motor vor dem Haus abgestellt und kümmerten sich um die in Not geratene Person, als zeitgleich das stark alkoholisierte Paar des Weges kam.
Frei nach dem Motto "Gelegenheit macht Diebe" setzten die beiden Trunkenbolde sich kurzerhand in das Einsatzfahrzeug und fuhren einige Meter, als ein Rettungssanitäter den Diebstahl bemerkte: Der Mann hatte ein Medikament aus dem Wagen holen wollen und stellte nun mit Entsetzen fest, dass dieser etwa 100 Meter weiter auf der Schirmerstraße stand.
In diesem Moment setzte der Rettungswagen plötzlich rückwärts auf den Rettungssanitäter zu, woraufhin dieser auf seinen Wagen zurannte und auf dem Fahrersitz die 27-jährige Düsseldorferin erkennen konnte.
Neben der jungen Frau hatte der 19-Jährige auf dem Beifahrersitz Platz genommen, hielt ein Handy in der Hand und machte offenkundig Selfies von sich und der 27-Jährigen.
Polizei nimmt 27-Jährige mit aufs Revier: Düsseldorferin leistet massiven Widerstand

"Der Sanitäter komplimentierte das angetrunkene Duo aus dem Fahrzeug und rief die Polizei", schilderte der Sprecher, einsichtig zeigte sich die junge Frau jedoch keineswegs. Stattdessen versuchte die 27-Jährige sich mit der Aussage zu rechtfertigen, dass der Rettungswagen im Weg gestanden habe, und sie nicht verstehe, "wo das Problem sei". Dann machte sie sich mit ihrem Freund aus dem Staub.
Die Polizei griff das Paar jedoch nach einer kurzen Fahndung noch in Tatortnähe auf, stellte die Personalien des 19-Jährigen fest und beschlagnahmte sein Handy. Während der junge Mann danach wieder gehen konnte, musste die 27-Jährige, die keinerlei Ausweispapiere bei sich hatte und sich "äußerst aggressiv und renitent" verhielt, mit auf die Wache.
Dort leistete sie zunächst massiven Widerstand, konnte das Revier nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder verlassen. Beide erwartet jetzt eine Strafanzeige, während die Ermittlungen weiter andauern.
Die 27-Jährige erhielt zudem ein Fahrverbot, das bis auf Weiteres gilt.
Titelfoto: Marcel Kusch/dpa