Vier Millionen Euro Schaden: Ärzte rechnen nicht erbrachte Leistungen an Patienten ab

Leipzig - Als Arzt mal kurzerhand Leistungen von Patienten abrechnen, die gar nicht erbracht wurden und Fördermittel unter dem Vorspiel falscher Tatsachen in Anspruch nehmen, ist kein Kavaliersdelikt. Das findet auch die Staatsanwaltschaft Leipzig und will den drei vermutlich schwarzen Schafen jetzt den Prozess machen.

Bereits Ende 2019 wurden die Durchsuchungen bei insgesamt 18 Arztpraxen und Wohnungen durchgeführt. (Symbolbild)
Bereits Ende 2019 wurden die Durchsuchungen bei insgesamt 18 Arztpraxen und Wohnungen durchgeführt. (Symbolbild)  © dpa/Rolf Vennenbernd

Zwischen 2015 und 2019 wurde die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen um schätzungsweise vier Millionen Euro gebracht.

In insgesamt 26 Fällen sollen die Ärzte in großem Umfang Betrug oder zumindest Beihilfe dazu begangen haben.

Dabei sollen nicht nur zu Unrecht Förderungen für die Beschäftigung von Assistenzärzten eingestrichen, sondern auch "ärztliche Behandlungen unrechtmäßig auf Abwesende abgerechnet und Weiterbildungsassistenten regelwidrig eingesetzt worden sein", informierte die Staatsanwaltschaft Leipzig.

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Im November flog der Schwindel dann auf und es wurde eine Durchsuchung von insgesamt 18 Arztpraxen und Wohnungen durch 160 Beamte durchgeführt.

Im Anschluss habe man die Beweismittel ausgewertet und weitere Ermittlungen durch das Landeskriminalamt durchgeführt. Nun liegt es an dem Landgericht Leipzig, ob ein Hauptverfahren eröffnet und die Anklage zugelassen wird.

Titelfoto: dpa/Rolf Vennenbernd

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