Feuerinferno in Wohnhaus löscht Familie aus: Vier Tote, darunter ein Kleinkind und ein Säugling!
Solingen - In Solingen-Höhscheid kam es am frühen Montagmorgen zu einem verheerenden Brand in einem Mehrfamilienhaus. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern stirbt in den Flammen. Mehrere Bewohner waren aus Angst vor dem Feuer aus dem Fenster gesprungen.
Gegen kurz vor 3 Uhr morgens wurde die Feuerwehr wegen eines Brandes in der Grünewalder Straße alarmiert. Aufgrund der zahlreichen Notrufe, die zeitweise sämtliche Notrufleitungen belegten, wurde direkt ein größeres Alarmstichwort gewählt.
Als die Kameraden vor Ort eintrafen, brannte bereits das gesamte erste Obergeschoss. Der Rauch war auch in anderen Stadtteilen wahrnehmbar, die Feuerwehr schließt eine Gesundheitsgefährdung derzeit aber aus. Auch die Warn-App "Nina" löste aus.
Inzwischen hat die Feuerwehr den Wohnungsbrand unter Kontrolle gebracht. Es liefen aber noch Nachlöscharbeiten, sagte ein Sprecher der Kameraden gegen 9 Uhr morgens.
Laut Feuerwehr wurden zunächst noch vier Personen, die offenbar als Familie im Dachgeschoss leben, vermisst. Inzwischen herrscht traurige Gewissheit: Alle vier sind tot, darunter ein kleines Kind und ein Säugling. Das Baby galt bis in die Mittagsstunden noch als vermisst.
"Die Chance des Überlebens schwindet von Minute zu Minute", hatte Einsatzleiter Gottfried Kreuzberg wenige Stunden zuvor erklärt. Spürhunde seien angefordert worden. Mit einem Spezialfahrzeug aus Haan hatten sich die Rettungskräfte trotz der Einsturzgefahr über das Dach Zugang in das oberste Stockwerk verschafft.
Noch keinerlei Informationen zur Brandursache
Zusätzlich zu den Todesopfern sind bislang laut Polizeiangaben neun Verletzte zu beklagen. Die Feuerwehr berichtet von zwei Schwerst- und sieben Schwerverletzten. Sie wurden allesamt auf die Krankenhäuser der Region verteilt.
Auf der Flucht vor den Flammen sei ein Mann mit einem Kind im Arm aus einem Fenster im dritten Stock des Gebäudes gesprungen, berichtete der Sprecher weiter. Die beiden konnten sich demnach in ein Sprungtuch der Feuerwehr retten. Eine andere Person sprang an einem Sprungpolster vorbei und landete auf einem Autodach.
"Es ist ein Tag der Trauer für unsere ganze Stadt", resümierte der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach.
Die Feuerwehr war in der Spitze mit circa 120 Kräften am Einsatzort. Zur Brandursache liegen bislang keine Informationen vor. Der viergeschossige Altbau mit ausgebautem Dach sei massiv zerstört, sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Auch Treppen seien eingestürzt.
Der Brand hatte sich nach seinen Worten in dem etwa 100 Jahre alten Haus mit Holzdecken und hölzernem Treppenhaus sehr schnell ausgebreitet. Notfallseelsorger sind nach wie vor im Einsatz. Die Stadt hat einen Bus für die schnelle Unterbringung von unverletzten Hausbewohnern abgestellt.
Erstmeldung: 7.10 Uhr, zuletzt aktualisiert: 13.54 Uhr
Titelfoto: Tim Oelbermann