Vergewaltigung in Gießen? 47-Jähriger in U-Haft, doch viele Fragen weiter offen
Gießen - Kam es im mittelhessischen Gießen zu einer Vergewaltigung? Die Polizei hat nach intensiver Fahndung einen Verdächtigen gefasst, doch dieser bestreitet den Tatvorwurf. Sitzt ein Unschuldiger in Untersuchungshaft?
Die Attacke soll sich bereits am 15. März auf einem Feldweg bei dem Naherholungsgebiet "Philosophenwald" ereignet haben, etwa auf halber Höhe zwischen dem Wald und dem Gießener Stadtteil Wieseck, wie das Polizeipräsidium Mittelhessen mitteilte.
Eine 25-jährige Frau gab gegenüber der Kriminalpolizei an, dass ihr zwischen 12.45 Uhr und 13.15 Uhr ein fremder Mann den Weg versperrt und sie dann gezwungen habe, in ein nahe liegendes Gebüsch zu gehen. Hier soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein. Die 25-Jährige wurde dabei verletzt.
Eine Woche später, am zurückliegenden Freitag, veröffentlichte das Polizeipräsidium Mittelhessen ein Phantombild des Vergewaltigers verbunden mit einem Fahndungsaufruf.
Infolgedessen meldeten sich mehrere Zeugen und machten die Ermittler auf den inzwischen verhafteten Tatverdächtigen aufmerksam.
Bei dem Mann handele es sich um einen 47-Jährigen, der am gestrigen Mittwoch in der Innenstadt von Gießen festgenommen wurde.
Vergewaltigung beim "Philosophenwald"? Kriminalpolizei ermittelt weiter
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sei der Mann am heutigen Donnerstag dem Gießener Amtsgericht vorgeführt worden, dort sei ein Untersuchungshaftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen worden. In der Folge befinde sich der Mann inzwischen in einem hessischen Gefängnis.
"Der Beschuldigte bestreitet die Tat", betonte ein Polizeisprecher noch. Die "umfangreichen Ermittlungen in Gestalt von Spurenuntersuchungen und Zeugenbefragungen" dauern daher weiter an.
Dementsprechend können sich auch weiterhin Zeugen bei den Ermittlern melden, die am 15. März beim "Philosophenwald" verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Die Kriminalpolizei in Gießen ist unter der Telefonnummer 064170066555 erreichbar.
Titelfoto: Montage: Bodo Schackow/ZB/dpa, Andreas Arnold/dpa