Verfolgungsjagd endet an Baum: Entschärfungs-Kommando untersucht Audi
Dorfmark - Spektakulärer Einsatz im Norden: In Dorfmark (Niedersachsen) wurden am gestrigen Donnerstagabend drei mutmaßliche Automatensprenger verhaftet. Es fielen Schüsse, auch ein Entschärfungskommando war vor Ort.

Ein Sprecher der Zentralen Kriminalinspektion hatte am Morgen auf TAG24-Nachfrage den Einsatz bestätigt. Er gab an, dass eine Automatensprengung der Hintergrund für die Maßnahmen war und sprach von einem "super Erfolg". Weitere Details wollte er mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen aber nicht nennen.
Am Mittag erklärte die Polizeidirektion Lüneburg schließlich, dass es sich bei den drei Männern um Niederländer im Alter von 30, 31 und 35 Jahren handelt. Sie sollen für eine Automatensprengung in Langenhagen am gestrigen Donnerstag verantwortlich sein.
Die Beamten waren ihnen durch intensive Ermittlungen auf die Spur gekommen, sodass es am Abend nahe der A7-Autobahnabfahrt Dorfmark zum Zugriff durch Spezialkräfte kommen konnte.
Fotos von der Einsatzstelle zeigen, dass die Flucht der drei Kriminellen ein unsanftes Ende nahm, als sie mit ihrem Auto von der Straße abkamen und gegen einen Baum krachten.
Zwei der drei Männer wurden daraufhin sofort verhaftet, der Dritte flüchtete zunächst. Nachdem die Beamten mehrere Sicherheitsschüsse in den Boden abgeben hatten, ließ auch er sich festnehmen. Das erklärte Christian Bagung von der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegenüber NEWS5.
Entschärfungskommando untersucht Wagen in schwerem Schutzanzug

In dem Audi befanden sich laut Bagung mehrere Kanister mit Benzin sowie Sprengstoff. Auf Fotos ist zu sehen, wie ein Spezialist des Entschärfungskommandos der Bundespolizei den Wagen in einem schweren Schutzanzug untersucht.
Bei der zwischenzeitlichen Fahndung nach dem geflüchteten dritten Täter kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.
Die Verdächtigen sollen im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen.
Kurios: Erst am gestrigen Donnerstag endete in Osnabrück eine internationale Konferenz, die sich mit dem Kampf gegen Automatensprengungen auf europäischer Ebene befasst hatte. Neben Experten aus sieben Nationen nahmen auch das Bundeskriminalamt und Europol teil.
Erstmeldung: 7.49 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 14.04 Uhr
Titelfoto: NEWS5/René Schröder