Verfolgungsjagd bei Hamburg: Polizei schießt auf Wohnmobil

Neuenkirchen - Verfolgungsjagd auf der A26 bei Hamburg! Die Polizei hat sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag an die Fersen eines Wohnmobils geheftet. Der Fahrer ließ sich allerdings nicht so einfach aufhalten. Erst durch Schüsse konnte der 72-Jährige gestoppt werden.

Ein Wohnmobil ergriff auf der A26 die Flucht vor der Polizei.
Ein Wohnmobil ergriff auf der A26 die Flucht vor der Polizei.  © NEWS5 / Sebastian Peters

Wie ein Sprecher der Polizei Stade am Sonntagvormittag mitteilte, hatte gegen 2.10 Uhr eine Zeugin ein verdächtiges Wohnmobil in Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) gemeldet.

Die Frau berichtete von einer auffälligen Fahrweise, die bereits zu Zusammenstößen mit einem geparkten Ford sowie einem Mülleimer geführt hatte.

Eine alarmierte Funkstreife konnte das Wohnmobil am Fahrbahnrand der Straße "An der Bahn" antreffen.

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Doch als die Polizeibeamten den Fahrer kontrollieren wollten, fuhr dieser in Richtung Bundesstraße 73 davon, wo das Wohnmobil mehrfach in den Gegenverkehr geraten sein soll. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf.

Laut den Angaben der Polizei fuhr der 72-Jährige an der Anschlussstelle zur A26 zunächst in eine Baustelle in Richtung Hamburg, wendete und fuhr anschließend über eine rote Ampel in Richtung Stade auf die Autobahn.

Auf der A26 benutzte das Wohnmobil teilweise beide Fahrspuren und bremste wiederholt abrupt ab. In der Nähe der Anschlussstelle Jork stoppte der Fahrer, setzte den Rückwärtsgang ein und rammte einen der ihn verfolgenden Streifenwagen.

Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt. Woraufhin sein Kollege ausstieg und nach Angaben des Sprechers auf die Reifen des Wohnmobils geschossen hat.

Die Polizei brachte den Camper schließlich durch Schüsse in die Reifen zum Anhalten.
Die Polizei brachte den Camper schließlich durch Schüsse in die Reifen zum Anhalten.  © NEWS5 / Sebastian Peters

Die Hintergründe der "Irrfahrt" sind noch unklar

Trotz der beschädigten Reifen setzte der 72-Jährige seine Fahrt zunächst fort und rammte einen weiteren Streifenwagen, der sich neben ihm auf der linken Fahrbahn befand. Hier erlitten beide Polizisten leichte Verletzungen.

Nach einigen hundert Metern soll das Wohnmobil dann schlussendlich doch liegengeblieben sein. Aufgrund der rauchenden Reifen wurde die Feuerwehr informiert.

Der 72-jährige Fahrer aus Papenburg wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stade wurde ihm eine Blutprobe entnommen, um eine mögliche Beeinflussung durch Drogen oder Alkohol festzustellen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.

Die A26 musste für mehrere Stunden gesperrt werden, andere Verkehrsteilnehmer wurden zum Glück nicht verletzt. Die Hintergründe der "Irrfahrt" seien noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Erstmeldung um 9.53 Uhr, aktualisiert um 12.38 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: NEWS5 / Sebastian Peters

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