Jugendliche feuern Rakete bewusst auf Obdachlosen, 24-Jähriger stirbt bei Pyro-Unfall
NRW - In der Silvesternacht ist es in Nordrhein-Westfalen zu mehreren Zwischenfällen mit Knallkörpern gekommen. Eine Person kam ums Leben.
In Köln musste die örtliche Feuerwehr zu später Stunde gleich zu zwei Bränden in die Stadtteile Meschenich und Porz ausrücken. In Ruhe ihrer oftmals lebensrettenden Arbeit nachgehen, konnten die Rettungskräfte aber nicht.
Sowohl die Polizeibeamten als auch die Feuerwehrleute wurde während der Einsätze von Unbekannten mit Feuerwerkskörpern beschossen. Ob es Verletzte gab, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. In den vergangenen Jahren war es bereits zu ähnlichen Angriffen gekommen.
Südwestlich von Paderborn wurde derweil ein Mann beim Hantieren mit einem Böller tödlich verletzt. Wie die Polizei mitteilte, passierte das Unglück am Ortsrand von Geseke. Andere Menschen sollen nicht beteiligt gewesen sein.
Im Rahmen der Ermittlungen wird nun geprüft, ob es sich bei dem Knallkörper um illegale Pyrotechnik gehandelt haben könnte. "Es sieht zumindest nicht so aus, als sei es ein handelsübliches Feuerwerk gewesen", hieß es von Seiten einer Sprecherin.
Nach Informationen der "Bild" hatte der Mann den Unglücks-Böller selbst gebastelt. Die Wucht der Explosion war so enorm, dass Gliedmaßen abgetrennt wurden. Zwei Erwachsene und drei Kinder sollen den Toten gefunden haben. Sie werden von Notfallseelsorgern betreut.
Wohnung in Kerpen nach Beschuss mit Pyrotechnik unbewohnbar
Auch in Hagen kam es zu einem unschönen Ereignis. Hier hat ein 24-Jähriger einen Böller auf einen Streifenwagen geworfen. Er wurde von den Beamten in Gewahrsam genommen. Ein entsprechendes Strafverfahren ist eingeleitet.
Bei einem durch Feuerwerk in Brand geratenen Balkon in Kerpen ist die Feuerwehr ebenfalls massiv bei ihren Löscharbeiten behindert worden.
Wie die Polizei im Rhein-Erft-Kreis mitteilte, war beim Eintreffen der Einsatzkräfte noch immer Pyrotechnik auf die Hausfassade abgefeuert worden. Es mussten viele Polizeikräfte versammelt werden, um die Löscharbeiten zu ermöglichen. Die Wohnung war danach nicht mehr bewohnbar.
In Gladbeck wurde in der Silvesternacht wegen eines Feuers ein Mehrfamilienhaus geräumt. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden die Bewohner von Polizisten ins Freie gebracht.
Weil dichter Rauch und Flammen aus dem Gebäude schlugen, hatten mehrere Anwohner zuvor den Notruf gewählt. Verletzt wurde niemand. Das Feuer in der zweiten Etage war schnell unter Kontrolle. Die Ursache für den Brand blieb zunächst unklar.
Mann greift Polizistin an und wird mit Elektroschocker gestoppt
Am Bonner Hauptbahnhof haben Jugendliche laut Polizei mit einer Silvesterrakete gezielt auf einen schlafenden Obdachlosen geschossen.
Der Mann habe einen Schock erlitten, teilte die Polizei am Neujahrsmorgen mit. Die Verdächtigen sollen die Attacke mit einem Mobiltelefon gefilmt haben.
Drei der vier Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren seien nach einer Auswertung der Überwachungskameras bei der Fahndung erkannt und gestellt worden. Sie müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Bei einer Auseinandersetzung in der Schelerstraße in Solingen zwischen mehreren Personen griff ein Mann im Verlauf des Einsatzes eine Polizistin an.
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, setzten die Beamten ein Distanz-Elektroimpulsgerät (Taser) ein. Der Angreifer konnte dadurch gestoppt und vorläufig festgenommen werden.
Kurz nach dem Jahreswechsel ist in Herne ein Zehnjähriger durch einen Feuerwerkskörper schwer an der Hand verletzt worden. Er kam in eine Klinik.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen war der Junge zusammen mit seiner Familie an einer belebten Straßenecke im Ortsteil Wanne-Eickel, um sich das Feuerwerk anzusehen.
Erstmeldung: 1. Januar, 7.29 Uhr; zuletzt aktualisiert: 13.41 Uhr
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa