Umstrittene Suizidkapsel eingesetzt – mehrere Personen festgenommen!

Schaffhausen (Schweiz) - Am Montag verstarb eine 64-jährige Frau in einer Suizidkapsel nahe der deutschen Grenze. Nun laufen Ermittlungen.

Die Selbstmordkapsel Sarco wird von der Firma "The Last Resort" propagiert.
Die Selbstmordkapsel Sarco wird von der Firma "The Last Resort" propagiert.  © Ahmad Seir/AP

Das aus der Niederlanden stammende Gerät "Sarco" der Firma "The Last Resort" wurde entwickelt, um Menschen, die Sterbehilfe beanspruchen möchten, einen schmerzfreien Tod ohne Medikamente zu ermöglichen.

So kann der Mensch im Inneren der versiegelten Kapsel einen Knopf drücken, wodurch Stickstoffgas eingeleitet wird. Das führt zum langsamen Einschlafen, innerhalb von Minuten stirbt man schließlich an Sauerstoffmangel.

Vor Montag wurde die Kapsel noch nie verwendet. Zudem ist dieses Gerät in der Schweiz illegal. Zwar ist passive Sterbehilfe in dem Land zugelassen, sofern keine selbstsüchtigen Beweggründe vorliegen. Dennoch erfülle der "Sarco" nicht die Anforderungen des Produktsicherheitsrechts und die Verwendung von Stickstoff sei nicht rechtskonform, so die Schweizer Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider.

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Wie der SWR berichtet, laufen nun die Ermittlungen gegen mehrere Verdächtige.

Mehrere Verdächtige waren bei der Tat dabei

Nach dem Tod hatte eine Anwaltskanzlei die Behörden informiert. Laut der Kantonspolizei sei die Frau in einem Waldhaus in Merishausen im Kanton Schaffhausen in die Todeskapsel gestiegen.

Anwesend waren neben der 64-jährigen Amerikanerin der Co-Präsident der Firma, Florian Willet, und ein niederländischer Fotograf, der das Geschehen dokumentieren sollte. Auch zwei Schweizer Anwälte wurden laut SWR anschließend festgenommen.

Gegen die vier wurden die Ermittlungen wegen Anstiftung und Beihilfe zum Suizid aufgenommen. Bei einer Verurteilung kann es zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren kommen.

Die Firma The Last Resort habe sich bereits geäußert und erklärt, dass die Frau eine schwere Immunkrankheit gehabt haben solle und deswegen ihr Leben beenden wollte. Der Co-Präsident habe den Tod der Frau als "friedlich, schnell und würdig" beschrieben.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide. Da die sogenannte "Suizidkapsel" derzeit jedoch für großes, öffentliches Interesse sorgt, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Ahmad Seir/AP

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