Rätselhafter Toter reist per Bahn von Amsterdam nach Deutschland
Bad Bentheim - Einen erschreckenden Fund haben Bundespolizisten in einem Zug in Niedersachsen gemacht.
Am Sonntag entdeckten die Beamten im Intercity am Bahnhof Bad Bentheim (Landkreis Grafschaft Bentheim) einen Toten. Wie die Grafschafter Nachrichten (GN) berichteten, handelte es sich um einen 52-Jährigen aus Ostfriesland. Der Tod des Mannes gibt der Polizei Rätsel auf.
Bundespolizisten bestiegen am Sonntag gegen 15.16 Uhr den IC147 von Amsterdam (Abfahrt 13 Uhr) nach Berlin Hauptbahnhof (geplante Ankunft 19.48 Uhr). Zu dem Zeitpunkt war er in Bad Bentheim eingefahren, dem nach Grenzübertritt ersten Halt auf deutschem Boden. Aufgrund illegaler Einreisen und wegen Drogenschmuggels kontrolliert die Bundespolizei an diesem Punkt regelmäßig.
Da in Bad Bentheim – wie seit Jahren – die Lok des Fernzugs gewechselt werden musste, hatte der Intercity dort zwölf Minuten fahrplanmäßigen Aufenthalt.
Das reicht für die Bundespolizisten normalerweise aus, um durch alle Wagons zu gehen und die Passagiere zu überprüfen. Am Sonntag waren es etwa 300 bis 350 Menschen, sagte ein Polizeisprecher den GN.
Woran und wann starb der Passagier?
Bei ihrer Kontrolle fiel den Beamten ein Mann auf, der regungslos auf seinem Platz saß. Als er auf Ansprache nicht reagierte, wurde ein Notarzt gerufen. Der konnte nicht mehr viel machen, sondern nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Völlig unbemerkt von den anderen Fahrgästen und den Zugbegleitern war der 52-Jährige auf der Bahnfahrt gestorben. Anscheinend war der Mann aus Ostfriesland alleine unterwegs. Offensichtliche Anzeichen für ein Verbrechen lagen nicht vor.
Doch die Hintergründe des Leichenfundes sind unklar. Daher musste der Zug im Bahnhof bleiben. Die Tatortgruppe der Polizei wurde hinzugezogen und sicherte Spuren. Mehrere Stunden mussten die Reisenden ausharren, bevor sie weiter in Richtung Berlin fahren konnten.
Woran und wann der 52-Jährige genau starb, soll nun eine Obduktion klären. Mit den Ergebnissen wird in den kommenden Tagen gerechnet.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa