Toter bei Schießerei in Bar: Täter flüchtig

Göppingen - Bei Schüssen in einer Bar in der Göppinger Innenstadt ist ein 29-Jähriger getötet worden.

Beamte der Spurensicherung und Kriminalpolizei arbeiten Hand in Hand am Tatort in der Göppinger Innenstadt.  © Marius Bulling/dpa

Für den Mann sei jede ärztliche Hilfe zu spät gekommen, teilte die Polizei mit. Er starb noch vor Ort.

Zwei weitere Menschen wurden durch die Schüsse in der Gartenstraße lebensgefährlich verletzt. Sie kamen in Krankenhäuser, wo sie noch in der Nacht operiert wurden.

Der schwarz gekleidete Schütze ist den Angaben zufolge auf der Flucht. Er habe sich zu Fuß vom Tatort in Richtung Bahnhof entfernt. Auch ein Polizeihubschrauber unterstützte die Fahndung nach ihm, die auch am Donnerstagnachmittag andauerte.

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Den Angaben nach hatten zuvor am späten Mittwochabend gegen 22 Uhr mehrere Menschen den Notruf gewählt und von Schüssen berichtet.

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Mann in Göppinger Innenstadt: Polizisten mit Maschinenpistolen bewaffnet

Schwer bewaffnete Polizisten am Tatort.  © Marius Bulling/dpa

Die ersten Polizisten fanden demnach die drei Opfer mit Schusswunden in dem Lokal. Weitere Einzelheiten wie die Hintergründe waren zunächst offen. Die Kriminalpolizei ermittle.

Zuvor hatte der Göppinger Oberbürgermeister Alexander Maier (33, Grüne) der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass für die Bevölkerung keine Gefahr bestehe. Mehrere Medien hatten berichtet.

Auf Fotos waren unter anderem vermummte und mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten zu sehen. Auch der Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz.

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Nach Angaben der Polizei wurden am weiträumig abgesperrten Tatort umfangreich Spuren gesichert und Zeugen befragt. "Die Ermittlungen vor Ort dauern derzeit noch an", hieß es am Nachmittag.

Zum Zeitpunkt der Schüsse fand Maier zufolge das 19. Göppinger Weinfest statt. Dieses sei nicht geräumt worden, sondern normal zu Ende gegangen. Es habe keine Panik gegeben. Ob das Fest in den kommenden Tagen weitergehen soll, war zunächst nicht bekannt.

Schüsse in Göppingen: Fehde zwischen Banden?

Großaufgebot der Polizei sucht nach dem flüchtigen Täter.  © Marius Bulling/dpa

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Ein Zusammenhang zu der blutigen Fehde zweier rivalisierender Gruppen im Großraum Stuttgart werde ebenfalls geprüft, so Polizei und Staatsanwaltschaft. Es wurde die Sonderkommission "Kurz" eingerichtet.

Wiederholt wurde dabei seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten hat die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich abgenommen.

Das könnte auch am steigenden Druck durch die Ermittler liegen. Bislang wurden dem Landeskriminalamt zufolge mehr als 70 mutmaßliche Anhänger verhaftet.

Den beiden Gruppen – die eine wird grob der Region Esslingen, Ludwigsburg und Plochingen zugeordnet, die andere dem Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen und Göppingen – sollen nach früheren Expertenschätzungen mehr als 500 meist junge Menschen angehören.

Demnach ist weitgehend unklar, warum sich die Gruppen so blutig bekämpfen. Nach Einschätzung von LKA-Präsident Andreas Stenger handelt es sich nicht um familiäre Clans oder um die klassische Bandenkriminalität.

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Weinfest findet weiter statt

Das Weinfest in Göppingen soll weiterhin stattfinden. Es gebe keinen Zusammenhang, hieß es von den Behörden.  © Christian Wiediger/onw-images/dpa

Das Weinfest in der Stadt soll wie geplant fortgesetzt werden. Das Eine habe mit dem Anderen nichts zu tun, sagte der Oberbürgermeister Maier der Deutschen Presse-Agentur.

Es habe deshalb nie zur Debatte gestanden, die Feierlichkeiten abzusagen. Sie begannen am Mittwoch.

Der mutmaßliche Täter wird wie folgt beschrieben:

  • circa 18 bis 24 Jahre alt
  • etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß
  • schlank
  • soll schwarze Kleidung getragen haben

Habt Ihr Hinweise? Dann meldet Euch bitte bei der Polizei unter Tel. 0731/1880.

Erstmeldung 7.29 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.13 Uhr.

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