Schwarzfahrer zeigt falsches Bahnticket vor: Dann erlebt Polizei eine Überraschung
Stendal - Die Bundespolizei in Stendal schnappte am gestrigen Samstag einen gesuchten 29-Jährigen, nachdem er in einem Zug schwarzfahren wollte.
Als eine Fahrkartenkontrolleurin auf der Fahrt von Rathenow nach Stendal den Fahrschein des Mannes sehen wollte, legte er auf seinem Smartphone ein Foto eines Deutschlandtickets vor.
Auf der Karte war jedoch erkennbar, dass diese einer völlig anderen Person gehörte. Die Zugbegleiterin informierte deshalb die Polizei.
Gegen 9.20 Uhr kam der Zug am Hauptbahnhof in Stendal an. Beamte der Bundespolizei holten den Mann heraus und kontrollierten ihn.
Zunächst gab er falsche Daten an. Schnell stellte sich auch der Grund dafür heraus.
Denn seit Dezember liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor. Er wurde im November 2020 wegen Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe von 1800 Euro oder einer Ersatzfreiheitsstrafe von 90 Tagen verurteilt.
Die Summe wurde bisher nur teilweise bezahlt.
Bruder bewahrt ihn vor Haftantritt
Die Polizisten nahmen ihn vorläufig fest. Bei einer weiteren Durchsuchung des 29-Jährigen entdeckten sie in eine seiner Socken eine weiße, betäubungsmittelähnliche Substanz.
Währenddessen zahlte sein Bruder bei der Polizei in Berlin die restliche Summe der verhängten Geldstrafe aus dem Jahr 2020. Dies bewahrte ihn vor einer Haftstrafe und er konnte somit die Polizeidienststelle in Stendal wieder verlassen.
Trotzdem wird gegen ihn ein neues Ermittlungsverfahren wegen Betruges, falscher Namensangabe und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.
Titelfoto: Bildmontage: Michael Matthey/dpa, Andreas Arnold/dpa