Sprengstoff-Anschlag auf Café: Drei Verdächtige im Fokus, darunter ein 16-Jähriger

Wetzlar - Eine heftige Detonation erschütterte das mittelhessische Wetzlar: Verletzt wurde niemand, doch der Schaden war beträchtlich. Nun sind drei Tatverdächtige in den Fokus der Ermittler geraten, unter ihnen ein 16-Jähriger!

Eine Explosion vor dem Café "Deja Vu" erschütterte im Oktober 2024 Wetzlar. Drei Verdächtige aus den Niederlanden wurden von der Polizei identifiziert.
Eine Explosion vor dem Café "Deja Vu" erschütterte im Oktober 2024 Wetzlar. Drei Verdächtige aus den Niederlanden wurden von der Polizei identifiziert.  © Christian Lademann/dpa

Der Sprengstoffanschlag gegen das Café "Deja Vu" in der Bahnhofstraße ereignete sich bereits im Oktober vorigen Jahres: Am Sonntagmorgen während der Veranstaltung des traditionellen Rummels "Gallus-Markt" kam es zu der Explosion.

Wie die Staatsanwaltschaft Wetzlar und die Polizei am Donnerstag gemeinsam mitteilten, wurden drei Tatverdächtige in den Niederlanden identifiziert. Dabei handele es sich um einen "zur Tatzeit 46-jährigen Mann, eine 31-jährige Frau und einen 16-jährigen Jugendlichen", wie ein Sprecher aufzählte.

Gegen die beiden Erwachsenen und den Jugendlichen werde "wegen des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion" ermittelt.

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Sie sollen am Morgen des 20. Oktober 2024 einen Sprengsatz vor dem Café abgelegt haben, der kurz darauf detonierte. Hierdurch wurde Schaden in Höhe von etwa 30.000 Euro verursacht.

Ein Auto mit niederländischem Kennzeichen führte zu den Verdächtigen

Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein, um den Sprengstoff-Anschlag in Wetzlar aufzuklären. Ein Auto brachte die Ermittler dabei auf eine heiße Spur.
Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein, um den Sprengstoff-Anschlag in Wetzlar aufzuklären. Ein Auto brachte die Ermittler dabei auf eine heiße Spur.  © Christian Lademann/dpa

Eine 22-köpfige Sonderkommission nahm die Ermittlungen zu dem Anschlag auf. Dabei ergeben sich rasch Hinweise auf ein Auto mit niederländischem Kennzeichen. In der Folge konzentrierten sich die Ermittler auf die möglichen An- und Abreiserouten der Täter.

Durch die "professionelle internationale Zusammenarbeit mit den niederländischen Polizeibehörden" seien die drei Tatverdächtigen ins Zentrum der Ermittlungen geraten.

Die niederländische Polizei habe daraufhin am 25. März mit mehr als 40 Einsatzkräften drei Wohnungen in Amsterdam durchsucht. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

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"Einer der Beschuldigten machte im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen Angaben zur Sache und belastete seine Mittäter", hieß es weiter.

Die Staatsanwaltschaft Wetzlar wolle nun Haftbefehle gegen die Verdächtigen erwirken sowie deren Auslieferung nach Deutschland beantragen.

Zu dem Motiv hinter dem Anschlag wurden keine Angaben gemacht. Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Christian Lademann/dpa

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