Erzieher soll zwei Mädchen (5) sexuell missbraucht haben: "Hat sich wie ein Blitz angefühlt!"
Magdeburg/Börde-Hakel - Umfassendes Geständnis unter Tränen: Der 26 Jahre alte Erzieher John E. hat vor dem Landgericht Magdeburg zugegeben, zwei fünf Jahre alte Mädchen im Kindergarten schwer sexuell missbraucht zu haben. Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten führte am Freitag in der Anklage sieben Fälle im April und August 2018 auf.
Der Angeklagte gestand, die kleinen Mädchen in dem Kindergarten in Westeregeln (Sachsen-Anhalt) mehrmals missbraucht und einzelne Handlungen auch mit seinem Handy gefilmt zu haben (TAG24 berichtete). Er habe die Aufnahmen nach eigenen Angaben nur für sich gemacht und nicht weiter verbreitet. Er habe die Videos auf eine Speicherkarte getan und dann auf dem Laptop angeschaut, sagte E.
"Es gibt diese Neigungen und Vorstellungen", sagte der Mann, der auch als DJ und in der Jugendfeuerwehr aktiv war, vor der zweiten Jugendschutzstrafkammer zum Prozessauftakt. "Es waren Momente, in denen das Denken nicht so funktioniert hat wie sonst."
Alles habe sich "wie ein Blitz angefühlt, der in den Körper einschlägt", sagte der Vater einer fast vierjährigen Tochter. "Wir reden von Sekunden und Augenblicken, wo es über mich kam. Dann klappte der Schalter wieder um. Dann fühlte ich Reue."
Laut Staatsanwalt begannen die sexuellen Übergriffe am 13. April 2018 in der Johanniter-Kindertagesstätte "Sonnenschein". Damals habe der Mann eine Fünfjährige in einem Toilettenraum missbraucht. Mittlerweile habe er Kontakt zu Stellen aufgenommen, von denen er sich Hilfe verspreche. Seit dem 25. August sitzt er in Untersuchungshaft.
Der Prozess wird am 6. März fortgesetzt. Möglicherweise wird an diesem Tag bereits das Urteil gesprochen.