SEK-Einsatz in Sachsen: Beamte wollen Mann abholen, der bedroht sie plötzlich
Delitzsch - Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) wurde am heutigen Mittwochmorgen nach Delitzsch gerufen, weil bei einem 28-jährigen Mann eine Fremd- und Eigengefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte.

Kurz nach 7 Uhr fand der Einsatz in der Stauffenbergstraße statt, bei dem Spezialkräfte, Polizei, Feuerwehr und der Rettungsdienst vor Ort waren.
Wie die Polizeidirektion Leipzig auf Nachfrage von TAG24 berichtete, waren die Beamten vor Ort, um einen Mann abzuholen und ihn zur nigerianischen Botschaft zu bringen.
Dort musste er sich wegen eines sogenannten Verfahrens zur Passersatzbeschaffung vorstellen. Der Reisepass ist Voraussetzung für eine spätere Abschiebung, berichtete die Landesdirektion Sachsen TAG24 auf Nachfrage.
Als der Mann die Beamten mit einem spitzen Gegenstand bedrohte, verließen diese die Wohnung.
"Da nachfolgend eine Eigen- sowie Fremdgefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde ein größerer Einsatz notwendig", berichtete Polizeisprecherin Therese Leverenz in einer Mitteilung.

Großeinsatz in Delitzsch: Polizei, SEK, Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz

Die alarmierte Feuerwehr bereitete vor Ort Maßnahmen vor, um einem möglichen Suizid entgegenzuwirken. Zum Einsatz musste das große Sprungkissen allerdings glücklicherweise nicht kommen.
Gegen 9.30 Uhr konnte die Situation entschärft werden, der 28-Jährige wurde ergriffen.
Nachdem sich ein Arzt davon vergewissert hat, dass es dem Mann gutgeht, wurde er zur Botschaft gebracht.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide und Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Originalmeldung vom 6. Dezember, 13.35 Uhr; aktualisiert am 6. Dezember, 15.50 Uhr.
Titelfoto: Tobias Junghannß