Nach Schüssen auf A14-Gegner: Polizei ermittelt gegen mehrere Beschuldigte
Seehausen - Nachdem ein Unbekannter unter einer Ku-Klux-Klan-Haube im Juni auf Demo-Teilnehmer geschossen hatte, konnte die Polizei nun mehrere Tatverdächtige ermitteln.
Es waren schockierende Momente, die sich am Abend des 18. Juni am Seehausener Bahnhof abspielten: Eine Person schoss kurz vor 22 Uhr mit einer Soft-Air-Waffe auf mehrere Menschen, wodurch ein 12-Jähriger und ein 20-Jähriger leicht verletzt wurden.
Noch bevor jemand die Polizei alarmieren konnte, war der Unbekannte als Beifahrer in einem blauen Auto geflohen. Da er eine Ku-Klux-Klan-Haube trug, konnte niemand einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Seitdem fehlte von ihm jede Spur.
Rund einen Monat nach der Tat kann die Ermittlungsgruppe "Moni" nun einen Erfolg melden: Es konnten mehrere Tatverdächtige im Alter von 31 bis 34 Jahren ermittelt werden. Am vergangenen Donnerstag wurden ihre Wohnungen in Seehausen, Osterburg und Wittenberge durchsucht.
"Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel der Tat und mehrere Datenträger sichergestellt", teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Stendal am Montag mit. "Die Datenträger werden in den nächsten Tagen ausgewertet".
Die Beschuldigten wurden nach Abschluss der Durchsuchungsmaßnahmen vernommen. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.
Die attackierten Menschen hatten zuvor an einer Veranstaltung von "Keine A14" teilgenommen. Die Gruppe setzt sich gegen den Weiterbau der Autobahn 14 ein und wurde bereits in der Vergangenheit zum Opfer von Angriffen.
Titelfoto: Florian Voigt/dpa