Schwangere Therapeutin ermordet: Ermittler prüfen weiteren Vorwurf!
Von Christian Böhmer
Offenburg - Gut eine Woche nach dem mutmaßlichen Mord an einer Psychotherapeutin in Offenburg (Ortenaukreis) prüfen die Ermittler, ob sich ein tatverdächtiger ehemaliger Patient auch des Schwangerschaftsabbruchs schuldig gemacht hat.
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Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln im Fall der getöteten Psychotherapeutin, die schwanger war, mit modernen Techniken. Unklar ist bislang laut einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft, ob der 42-Jährige wusste, dass die Frau schwanger war.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, "dass der 42-Jährige sein Opfer gezielt aufgesucht und es sich bei der Getöteten, aufgrund der therapeutischen Vorbeziehung sowie der damit einhergehenden entwickelten Aggressionen, nicht um ein willkürliches Opfer gehandelt hat".
Im Juni 2024 habe es eine Gefährder- und Gefährdetenansprache gegeben. Es gebe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass der Mann und das Opfer seitdem bis zur mutmaßlichen Tat nochmal Kontakt gehabt hätten, hieß es weiter.

Frau hatte keine Chance
Nach ersten Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung wäre die 37-Jährige aufgrund der Stichverletzungen auch dann nicht zu retten gewesen, wenn bei ihrer Entdeckung um 18.30 Uhr sofort ärztliche Hilfe zur Verfügung gestanden hätte, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
Eine Zeugin hatte die schwer verletzte 37-Jährige nach früheren Angaben in der Innenstadt gefunden und die Polizei gerufen. Das Opfer war Mutter eines kleinen Kindes und schwanger.
Bis 2023 habe die Frau in einer Einrichtung für psychisch kranke Personen gearbeitet. Der Tatverdächtige habe Aggressionen gegen die Frau entwickelt. Bei Behörden galt er als psychisch auffällig.
Titelfoto: Christian Böhmer/dpa