Sie durften das Fahrzeug nicht verlassen! Männer schleusen 11 Personen im Wohnmobil
Görlitz - Schleuser haben mit einem Wohnmobil elf Personen illegal nach Deutschland gebracht. Dabei wurden die Geschleusten lebensgefährlichen Umständen ausgesetzt. Ihre Reise endete an der A4, wo schließlich die Handschellen klickten.
Beamte der Bundespolizei Ludwigsdorf bewiesen den richtigen Riecher, als sie am Dienstag ein Wohnmobil am A4-Rastplatz "An der Neiße" stoppten. Zunächst entdeckten die Polizisten in dem Fahrzeug, was in Spanien zugelassen war, nur einen Fahrer, seine Beifahrerin und auf den hinteren Plätzen einen Mann und ein Kleinkind.
Der Fahrer (26) aus Indien konnte einen gültigen Reisepass sowie einen gültigen portugiesischen Aufenthaltstitel vorweisen. Auch sein Mitfahrer hatte einen gültigen indischen Reisepass bei sich. Sein spanischer Aufenthaltstitel war allerdings abgelaufen.
Anders sah es bei der Beifahrerin und ihrem vierjährigen Kind aus. Beide waren nicht im Besitz von gültigen Dokumenten.
Als die Beamten das Wohnmobil durchsuchten, war schnell klar, dass sich noch weitere Personen im Fahrzeug aufhielten.
Geschleuste während Fahrt in Lebensgefahr
Im hinteren Bereich schliefen vier Personen in einem Hohlraum unter dem Bett. Weitere fünf schlafende Geschleuste befanden sich im Schlafbereich über der Fahrerkabine.
Daraufhin wurden die beiden Schleuser festgenommen. Bei den elf Personen, die nach Deutschland gebracht werden sollten, handelt es sich um zehn indische Staatsangehörige und einen Mann aus Sri Lanka. Abgeholt wurde die Gruppe in Lettland.
Wie die Bundespolizei berichtet, wurden die Geschleusten unter lebensgefährlichen Bedingungen transportiert. So wurde während der Fahrt nur zum Tanken angehalten, wobei die Personen das Gefährt nicht verlassen durften. Ihnen wurde lediglich etwas zu Trinken gegeben.
Den Schleusern wird deshalb nicht nur vorgeworfen, Ausländer unerlaubt nach Deutschland gefahren zu haben, sondern sie dabei auch einer "das Leben gefährdenden Behandlung" ausgesetzt zu haben.
Gegen die Inder wurde am Mittwoch Untersuchungshaft angeordnet.
Titelfoto: Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf