Rassistisches Gebilde: Schwarz angemalte Puppe auf elektrischem Stuhl entdeckt
Bannewitz-Possendorf - Am Sonntagabend ist südlich von Dresden ein rassistisches Machwerk entdeckt worden. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden riefen Zeugen gegen 20.30 Uhr die Behörden zum Bannewitzer Ortsteil Possendorf (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).
Unbekannte haben eine Art elektrischen Stuhl gebaut, eine schwarz angemalte Babypuppe hineingesetzt und diese an den Hand- und Fußgelenken fixiert. Fotos in den sozialen Medien zeigen das abstoßende Gebilde und die mit einem rosafarbenem Bärchen-Pyjama ausgestattete Puppe, über der eine metallene Haube thront.
Das Machwerk stand auf einem Altkleidercontainer an der Straße am Bahnhof. Mutmaßlich platzierten die Erschaffer ihr Gebilde dort selbst. Beamte stellten das rassistische Konstrukt sicher.
Die Polizei bat um Hilfe der Öffentlichkeit: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen. Der Bannewitzer Bürgermeister Heiko Wersig (parteilos) äußerte sich bereits zum Vorfall.
Der Bürgermeister von Bannewitz verurteilte den rassistischen Vorfall

Auf Facebook schrieb Bürgermeister Heiko Wersig von "großer Bestürzung" nach der Entdeckung: "Als Bürgermeister möchte ich unmissverständlich klarstellen: Rassismus hat in unserer Gemeinschaft keinen Platz. Solche Taten sind nicht nur inakzeptabel, sie stehen im Widerspruch zu den Werten, für die wir als Gesellschaft einstehen."
Und weiter: "Rassistische Übergriffe verletzen nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch das Fundament unserer Gemeinschaft. Ich appelliere an alle, sich gegen Rassismus und Diskriminierung zu positionieren", so Wersig am Montagmorgen.
Der Staatsschutz der Dresdner Polizei leitete nach dem Fund des Gebildes Ermittlungen wegen des Verdachtes der Volksverhetzung ein.
Titelfoto: Fotomontage: 123RF/krsmanovic//Steffen Füssel//Marijan Murat/dpa