Randalierer von Polizei erschossen: Er bedrohte Frau und Kind mit Waffe

Von Alina Schmidt

Freiburg - Polizisten haben tödliche Schüsse auf einen Mann (48) abgegeben, der seine Lebensgefährtin (47) und das gemeinsame Kind (10) geschlagen und mit einer Waffe bedroht hat.

Zunächst randalierte der 48-Jährige - dann schoss er auf eine Tür.
Zunächst randalierte der 48-Jährige - dann schoss er auf eine Tür.  © Maurice Jäckle / EinsatzReport24

Die 47-jährige Frau hatte den Notruf selbst abgegeben und sich dann mit dem zehnjährigen Kind in einem Zimmer der Wohnung in Eichstetten am Kaiserstuhl nahe Freiburg verbarrikadiert, wie die Polizei mitteilte.

Ihr 48 Jahre alter Partner soll weiter randaliert und versucht haben, die Zimmertür einzutreten. Dann habe er ersten Erkenntnissen zufolge mit einer Schrotflinte auf die verschlossene Tür geschossen, im Zimmer aber niemanden getroffen, hieß es.

Ein durch den Krach auf das Geschehen aufmerksam gewordener Nachbar habe daraufhin eine Leiter an das Fenster des Zimmers im ersten Stock gelehnt, sodass das Kind flüchten konnte.

Täter nach Notoperation gestorben

Der Polizei war der Mann bereits bekannt.
Der Polizei war der Mann bereits bekannt.  © Maurice Jäckle / EinsatzReport24

Der Mann habe die Wohnung mit der Waffe verlassen und sei auf der Straße von herbeigeeilten Polizisten gestellt worden. Seine Schrotflinte legte er auch trotz mehrmaliger Aufforderung nicht ab, stattdessen habe er die Beamten damit bedroht.

Diese hätten dann Schüsse abgegeben, woraufhin der Mann ins Krankenhaus gebracht und dort nach einer Notoperation gestorben sei.

Das Kind erlitt den Angaben zufolge ein Knalltrauma durch den Schuss und wurde wie seine Mutter psychologisch betreut.

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Er war schon früher wegen Betäubungsmittel- und Körperverletzungsdelikten sowie dem Verstoß gegen das Waffengesetz aufgefallen. Zudem galt für ihn ein Waffenbesitzverbot. Neben der Schrotflinte wurde auch eine Pistole bei ihm sichergestellt.

Wieso der Mann auf die beiden losging, blieb zunächst unklar.

Kriminaltechniker vor Ort

Der Tatort in Eichstetten wird aktuell noch untersucht.
Der Tatort in Eichstetten wird aktuell noch untersucht.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Auch am Tag nach dem tödlichen Einsatz waren Kriminaltechniker im Ort bei der Arbeit. Sie sperrten die Straße ab. Zahlreiche Markierungen in Neongrün und Neonpink auf der Straße und an Häusern markierten unter anderem Einschusslöcher in Fenstern.

Der Bürgermeister des Dorfes zeigte sich entsetzt. "Das ist schon erschütternd", sagte Michael Bruder (CDU). "Da ist schon eine tiefe Betroffenheit.

Wir sind ein kleiner Ort am Kaiserstuhl, so eine Tat direkt auf der Straße." Er sei froh, dass es der Frau und dem Kind sowie den Polizisten gut gehe und auch sonst keine Bürgerin oder Bürger betroffen seien.

Erstmeldung: 6.26 Uhr, aktualisiert um 13.09 Uhr.

Titelfoto: Maurice Jäckle / EinsatzReport24

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