Ingolstadt - Drei röhrenförmige Behälter in einem Regionalzug haben Polizei, Spezialkräfte und Spürhunde im oberbayerischen Ingolstadt in Atem gehalten. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren.
Laut Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord stießen Reinigungskräfte in der Nacht auf Montag gegen 1.50 Uhr beim Ausleeren eines Mülleimers in einem abgestellten Zug am Hauptbahnhof Ingolstadt auf die verdächtigen Behälter und alarmierten die Bundespolizei.
Die Beamten rückten mit Kräften vom Entschärfungsdienst an und sperrten Teile des Bahnhofs ab. Ein Sprengstoffhund suchte den leeren Zug ab, der auf der Pendelstrecke zwischen München und Nürnberg verkehrt.
Die Röhrchen bestanden laut Polizei aus einem kartonartigen Material, waren etwa 20 Zentimeter lang und zwei bis drei Zentimeter dick. In den Röhrchen befand sich eine pulverartige Substanz.
Eine Untersuchung durch die Spezialkräfte ergab, dass das Pulver offiziell zur Kategorie der unkonventionellen Spreng- und Brandmittel gehört.
Sprengstoff-Alarm am Hauptbahnhof Ingolstadt: Spezialkräfte brennen unbekanntes Pulver ab
Auf einer freien Industriefläche in der Nähe des Bahnhofs wurde die Substanz kontrolliert abgebrannt. Laut einem Polizeisprecher war das die sicherste Lösung, denn das noch unbekannte Pulver aufzubewahren hätte auch gefährlich sein können.
Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass das Pulver ausschließlich abgebrannt werden kann. Um welche Substanz es sich genau handelt und wer die Röhrchen unter welchen Umständen in den Mülleimer im Zug gelegt hat, ist Gegenstand der Ermittlungen.