Berliner Polizei erschießt im Einsatz Hund und bittet um Verständnis

Berlin - In Berlin-Neukölln haben Polizisten am Dienstagabend ein Lokal durchsucht und dabei offenbar aus Notwehr einen Hund erschossen.

Der tote Hund wurde mit einer Plane abgedeckt und später abtransportiert.
Der tote Hund wurde mit einer Plane abgedeckt und später abtransportiert.  © Morris Pudwell

Nach ersten Erkenntnissen sei das Tier bei dem Großeinsatz in der Kirchhofstraße wegen eines Betäubungsmittelhandels "frei im Treppenhaus umhergelaufen und habe plötzlich Einsatzkräfte angegriffen", teilte die Polizei auf X mit.

Demnach soll der Vierbeiner gegen 18.20 Uhr auf zwei Beamte zugelaufen sein. Einer von ihnen griff daraufhin zur Waffe.

Dann hätten "gezielte Schüssen auf den Hund abgegeben worden" müssen, so schilderte es die Polizei weiter, "um die Bedrohung zu stoppen".

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Laut Mitteilung prallte ein Projektil ab und traf einen Beamten ins Bein. Dieser habe dadurch ein Hämatom erlitten, aber seinen Dienst fortsetzen können.

Bei der Razzia entdeckte die Polizei sechs mutmaßliche Verkaufsportionen Kokain und Geld in dreistelliger Höhe. Alles sei beschlagnahmt worden.

Darüber hinaus wurden zwei Verdächtige im Alter von 26 und 28 Jahren festgenommen. Der Jüngere konnte später seinen Weg fortsetzen, der Ältere kam hingegen in Polizeigewahrsam und wurde anschließend der Justiz überstellt. Gegen ihn liege ein Haftbefehl vor, hieß es. Ob einer der beiden Männer der Halter des Hundes war, ist nicht bekannt.

Die Polizei hatte zuvor ein Lokal durchsucht, als das Tier plötzlich angegriffen haben soll.
Die Polizei hatte zuvor ein Lokal durchsucht, als das Tier plötzlich angegriffen haben soll.  © Morris Pudwell
Einer der Männer landete in Polizeigewahrsam.
Einer der Männer landete in Polizeigewahrsam.  © Morris Pudwell

Die Polizei bittet "um Verständnis für diese, gerade für unsere Kollegen, schwierige Entscheidung", wie es im Wortlaut auf X zu den Schüssen hieß.

Zur Rasse des Vierbeiners machte die Polizei keine Angaben. Nach TAG24-Informationen handelte es sich um einen Shar-Pei. Die intelligenten und eigensinnigen Tiere werden veraltet auch als "Chinesischer Kampfhund" bezeichnet. Sie sind aber generell nicht gefährlich und gelten nicht als Listenhunde.

Wie bei jedem Schusswaffeneinsatz üblich, hat sich die Kriminalpolizei der Sache angenommen und ermittelt. Bereits Ende Dezember hatte ein Polizeieinsatz in Berlin ein tödliches Ende für einen Hund genommen.

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Erstmeldung von 7.45 Uhr, zuletzt aktualisiert um 10.39 Uhr.

Titelfoto: Morris Pudwell

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