Missbrauch von Kindern und Jugendlichen: Polizeischlag in Frankfurt und ganz Hessen
Wiesbaden/Frankfurt am Main/Hessen - Es ging um "sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen" – mehr als 300 Polizisten durchsuchten 77 Wohnungen und Häuser in Frankfurt, Darmstadt und zahlreichen anderen Orten in Hessen.
Der Polizeischlag in der zurückliegenden Woche richtete sich gegen 83 Beschuldigte im Alter von 15 bis 80 Jahren, darunter sind 76 Männer und sieben Frauen, wie das Hessische Landeskriminalamt am heutigen Montag mitteilte.
Bei der mehrtägigen Aktion seien insgesamt 461 Datenträger sichergestellt worden, darunter 81 Smartphones, 51 Computer und Laptops sowie 58 USB-Sticks. Diese würden nun "ausgewertet, kriminalistisch bewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft, um den jeweiligen im Raum stehenden Vorwurf zu erhärten oder zu entkräften", erklärte ein Sprecher.
Den Beschuldigten würde sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oder "Erwerb, Besitz und Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie vorgeworfen", hieß es weiter.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen stünden die Männer und Frauen untereinander nicht im Austausch.
Durchsuchungen in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Hanau, Kassel, Offenbach und Wiesbaden
Die Durchsuchungen fanden demnach in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Gießen, Hanau, Kassel, Offenbach am Main sowie Wiesbaden statt. Aber auch in zahlreichen Landkreisen in Hessen schlug die Polizei zu.
Es war nicht der erste groß angelegte Schlag gegen sexuellen Missbrauch von Kindern sowie Kinder- oder Jugendpornografie: Im Mai dieses Jahres hatte es eine vergleichbare Aktion gegeben, damals gegen 78 Beschuldigte. Im vorangegangenen Jahr hatte die Polizei ähnliche Aktionen unternommen.
Auch zukünftig muss mit Ermittlungen und Durchsuchungen gerechnet werden: "Die hessische Polizei geht weiterhin konsequent gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vor", sagte der Sprecher des Hessischen Landeskriminalamts am Montag.
Titelfoto: Montage: 5vision Media/dpa, Monika Skolimowska/dpa, Jonas Walzberg/dpa