Polizeirazzia in NRW und Baden-Württemberg: Mutmaßliche Telefon-Betrüger festgenommen
Köln - Die Polizei hat am Dienstagmorgen sieben Wohnungen in Köln, Leverkusen, Neuss und Baden-Württemberg durchsucht und zwei Personen (22, 25) festgenommen. Hintergrund sind betrügerische Schockanrufe.

Die beiden Männer stehen im Verdacht, seit August 2024 Bargeld, Schmuck und Gold bei zahlreichen Senioren erbeutet zu haben.
Die Schadenshöhe liegt dabei "im mittleren sechsstelligen Bereich", berichtet die Polizei.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge haben die Verdächtigen in mindestens zwölf Fällen vorwiegend ältere Menschen angerufen und behauptet, dass Familienangehörige einen Unfall verursacht hätte.
Die Opfer wurden daraufhin aufgefordert, hohe Kautionszahlungen zu leisten, um eine bevorstehende Haftstrafe ihrer Liebsten abzuwenden.
Kölner Polizei berichtet von besonders skrupelloser Masche
So etwa im Fall einer 88-jährigen Kölnerin am Montag: Die Seniorin wurde von den Anrufern dazu gedrängt, eine fünfstellige Summe zu zahlen, um ihren Sohn aus der Untersuchungshaft zu befreien, nachdem dieser eine Fußgängerin lebensgefährlich verletzt haben soll.
Besonders skrupellos dabei: Damit ihr Sohn an der Beerdigung seines kürzlich verstorbenen Vaters teilnehmen kann, sollte die Kölnerin sogar eine noch höhere Kaution zahlen.
Glück im Unglück für die Dame: Als sie bei ihrer Bank das Geld abheben wollte, durchschaute eine aufmerksame Bankmitarbeiterin die betrügerische Masche in letzter Sekunde und verständigte die Polizei.
Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa