Polizei zeigt auf "Pützchens Markt" Präsenz: 18-Jähriger mit Messer festgenommen!
Bonn - Auf dem Bonner Volksfest "Pützchens Markt" zeigt die Polizei mehr Präsenz als in den Vorjahren. Grund dafür sind die Anschläge von Solingen und Siegen. Ein bereits polizeibekannter Täter mit Messer ging den Einsatzkräften dabei auch direkt ins Netz.
Wie die Polizei berichtete, war es am späten Freitagabend zu der Festnahme des Verdächtigen gekommen.
Auslöser war wohl ein Streit zweier 29-jähriger Festbesucher mit dem jungen Mann, der daraufhin ein Messer zog, die beiden bedrohte und auch körperlich angriff. Umstehende Zeugen sollen daraufhin die Sicherheitskräfte alarmiert haben, die aufgrund des Festes ohnehin dort zahlreich vertreten waren.
Das veranlasste den 18-Jährigen dann zur Flucht, auf der er noch versucht hatte, sein Messer im Gebüsch zu entsorgen. Kurz darauf wurde er von den Beamten jedoch gestellt. Hundeführer der Bonner Polizei konnten anschließend auch die Tatwaffe sicherstellen.
Der alkoholisierte Angreifer war bereits polizeibekannt. Zur Verhinderung weiterer Straftaten wurde er in Gewahrsam genommen. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, zudem bekam er für alle weiteren Markttage ein Betretungsverbot.
Insgesamt verliefen die bisherigen Einsatztage auf dem Volksfest der ehemaligen Bundeshauptstadt jedoch ruhig. Gegen 21 weitere Personen wurden im weiteren Festverlauf bisher Platzverweise ausgesprochen.
NRW-Ministerpräsident Wüst besucht Einsatzkräfte: "Staatliche Entschlossenheit und Stärke zeigen!"
Dass auf den Volksfesten in Nordrhein-Westfalen nun ein anderer Wind in Sachen Sicherheit weht, unterstrich am Samstag auch Ministerpräsident Hendrik Wüst (49, CDU). Er besuchte die Einsatzkräfte vor Ort auf dem Festgelände.
"Jedes Messer, das bei einer Personen- oder Taschenkontrolle sichergestellt wird, bedeutet eine potenzielle Gefahr weniger. Es ist an der Zeit, staatliche Entschlossenheit und Stärke zu zeigen", hatte der Landeschef zuvor schriftlich mitteilen lassen.
Neben der verstärkten Polizeipräsenz, ist es den Beamten nun auch ohne konkreten Verdacht auf Waffenbesitz, also anlasslos, erlaubt, Personen zu kontrollieren.
Titelfoto: Benjamin Westhoff/dpa