Sie tauchen "unangemeldet und überfallartig" auf: Polizei warnt vor illegalen Teer-Kochern!
Mettmann - Nachdem die Polizei in Mettmann kürzlich den Lkw eines illegalen Teerkocher-Duos aus dem Verkehr gezogen hat, nahmen die Beamten den Vorfall zum Anlass, eine Warnung an alle Bürger auszusprechen!
Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag erklärte, waren Verkehrspolizisten am Mittwochmittag gegen 12 Uhr an der Düsseldorfer Straße auf den irischen 18-Tonner aufmerksam geworden, der sich augenscheinlich in einem desolaten Zustand befand.
Die Beamten stoppten die beiden Insassen aus Osteuropa (28 und 51 Jahre) daraufhin und kontrollierten den Lkw samt Anhänger auf dem Parkplatz eines örtlichen Discounters.
Bei der Überprüfung stellten die Ordnungshüter dann nicht nur fest, dass der Laster eine "vollkommen ungesicherte und unlängst eingesetzte" Teer-Maschine geladen hatte.
Zudem kam heraus, dass die beiden Männer schon mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten waren - "zumeist wegen Betrugsdelikten in Zusammenhang mit illegal durchgeführten Teer-Arbeiten", wie der Sprecher erklärte.
Das war jedoch noch nicht alles.
Versicherungsschein stellt sich als Ausdruck aus dem Internet heraus
Der Fahrer händigte den Beamten anschließend zwar die Kopie einer grünen Kfz-Versicherungskarte aus, jedoch sei daraus hervorgegangen, dass der irische Lkw in Spanien versichert sei.
Eine Überprüfung der Daten habe allerdings ergeben, dass der Lkw aktuell über keinen gültigen Versicherungsschutz verfüge. "Der vorgelegte grüne Versicherungsschein war demnach ein selbst befüllter Ausdruck aus dem Internet", so die Beamten.
An dieser Stelle war die Weiterfahrt für die beiden Männer beendet. Die Polizei erhob für die ungesicherte Ladung und das "Fahren ohne Versicherungsschutz" Sicherheitsleistungen von insgesamt 380 Euro und demontierte auch gleich die Kennzeichen des Lasters.
Zudem nahmen die Beamten den Vorfall zum Anlass, um vor betrügerischen Teer-Kochern zu warnen!
Beamte bitten: "Rufen Sie die Polizei!"
Diese würden zumeist unangemeldet und überfallartig auftauchen und fingen auch dann an zu arbeiten, wenn der Grundstückseigentümer die Dienstleistung ablehne. "Anschließend fordern sie Geld in nicht verhältnismäßiger Höhe für minderqualitative Arbeit", erklärte die Polizei.
Die aufgetragene Teer-Schicht müsste in vielen Fällen wieder abgetragen und teuer entsorgt werden. Eine Rechnung für die überrumpelten Grundstückseigentümer gebe es hingegen nicht.
Überschüssige Teer-Reste würden zudem häufig in der Natur oder auf sonstigen privaten Flächen entsorgt werden. Die Polizei riet daher: "Lassen Sie sich nicht auf die Angebote ein. Schicken Sie die Arbeiter fort und rufen Sie die Polizei!"
Titelfoto: Polizei Mettmann