Polizei warnt mit Schockbildern vor lebensgefährlicher "Faszination"

Rosenheim - Für ein cooles Selfie begeben sich Kinder und Jugendliche an Bahnanlagen immer wieder in Lebensgefahr. In Bayern wurden allein im Juli drei Teenager bei Kletterkationen auf Waggons lebensgefährlich durch Stromschläge verletzt - ein 19-Jähriger starb an seinen schweren Verbrennungen. Die Bundespolizei warnt!

Ein Jugendlicher liegt nach einem Stromschlag bei einer Waggon-Kletteraktion mit schwersten Verbrennungen in einer Klinik.
Ein Jugendlicher liegt nach einem Stromschlag bei einer Waggon-Kletteraktion mit schwersten Verbrennungen in einer Klinik.  © Bundespolizei

Die Beamten sprechen von einer "gewissen Faszination", die Bahnanlagen auf Kinder und Jugendliche ausüben würden. Doch der Lebensgefahr, die gerade auf Gleisen besteht, sind sie sich oft nicht bewusst.

Die Bahn-Oberleitungen stehen unter einer Hochspannung von bis zu 15.000 Volt. Zum Vergleich: In einer Steckdose zu Hause herrscht eine Spannung von 230 Volt. Deshalb kann es bereits aus mehreren Metern Entfernung zu den Leitungen zu einem lebensbedrohlichen Stromschlag kommen.

"Daher ist bei Waggon-Kletteraktionen stets mit furchtbaren Folgen zu rechnen. Ähnliches gilt für das Steigenlassen von Drachen oder Luftballons in der Nähe von Bahn-Oberleitungen", so die Bundespolizei.

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Neben Schockbildern, die einen Jugendlichen mit schwersten Verbrennungen nach einem Strom-Unfall bei einer unbedachten Waggon-Kletteraktion zeigen, haben die Beamten auch ein Aufklärungsvideo veröffentlicht.

Lebensgefahr an Bahnanlagen: Jugendliche durch Stromschläge bei Waggon-Kletteraktionen verletzt

Unbedachte Waggon-Kletteraktionen können gravierende Folgen haben, wie dieses Foto eines Verletzten zeigt.
Unbedachte Waggon-Kletteraktionen können gravierende Folgen haben, wie dieses Foto eines Verletzten zeigt.  © Bundespolizei

In Bayern kam es allein im Juli auf Bahnanlagen in Wolfratshausen, im Münchner Stadtteil Trudering und in Feldkirchen zu solchen Vorfällen. Ein 14-, ein 15- und ein 19-Jähriger verletzten sich dabei jeweils lebensgefährlich. Der 19-Jährige erlag seinen Verletzungen wenig später im Krankenhaus.

Die Bundespolizei warnt, dass bereits der bloße Aufenthalt im Gleisbereich lebensgefährlich ist.

"Bei einem Zug, der sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Kilometern pro Stunde annähert, muss mit einem Bremsweg von bis zu 1000 Metern gerechnet werden. Ausweichen kann ein Zug nicht. Hinzu kommt, dass moderne Züge bei der Fahrt sehr leise sind", erklären die Beamten.

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Die Rettungskräfte appellieren daher an Kinder und Jugendliche, sich von Gleisanlagen fernzuhalten. Zudem sollten Eltern ihre Kinder über die Gefahren an Bahnanlagen aufklären.

Titelfoto: Bundespolizei

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