Polizei vor Rätsel: Verbrannte Leiche, Schusswaffe – aber wo ist die Witwe des Toten?
Altdorf - Das Polizeipräsidium Mittelfranken steht vor einem Rätsel: Nach einem Großeinsatz im Landkreis Nürnberger Land hat man eine Schusswaffe, eine verbrannte männliche Leiche – und eine vermisste Seniorin.
Bereits der Beginn des Einsatzes war skurril: Am Sonntagnachmittag wurden kurz nach 16 Uhr Feuerwehrkräfte, die auf einem Privatgrundstück im Einsatz waren, mit einer Schusswaffe bedroht.
Auf dem Anwesen lebten ein 88 Jahre alter Mann und seine 82-jährige Frau. Es folgte ein Großeinsatz der Polizei.
Das betroffene Grundstück musste – samt einem Abschnitt der angrenzenden A3 – weiträumig gesperrt werden.
"Gegen 19.15 Uhr stellten die Beamten in einem abgebrannten Gartenhaus menschliche Überreste und in unmittelbare Nähe eine Schusswaffe fest", teilte die Polizei später mit.
Inzwischen hätte man konkrete Hinweise, dass es sich bei dem Toten um den 88-Jährigen handelt. Die Leiche selbst war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Seniorin-Suche mit Leichenspürhunden im Waldstück
Noch am Montag könnte eine geplante rechtsmedizinische Untersuchung Gewissheit schaffen. Derzeit geht man davon aus, dass er es war, der die Feuerwehrkräfte zuvor bedroht hatte.
Doch was ist mit der Witwe des Verstorbenen? "Wo die Frau ist, wissen wir auch nicht", so eine Polizeisprecherin.
Derzeit gebe es noch keine Informationen über den Zustand der Seniorin. Unter anderem sollen jetzt Leichenspürhunde auf dem angrenzenden Waldgrundstück eingesetzt werden.
Auf dem Gelände sollen an mehreren Stellen Feuer gebrannt haben. Die Hintergründe des Falles sind derzeit noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei Schwaben ermittle. Ein mögliches Familiendrama wurde bislang weder bestätigt noch dementiert.
Unter anderem meldeten Anwohner während des Einsatzes Schüsse. Hier konnten die Beamten schnell entwarnen. Auf dem Grundstück seien mehrere verschlossene Container oder Schuppen, deren Schlösser das SEK aufgeschossen hatte.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da es sich bei dem Vorfall um einen möglicherweise erweiterten Selbstmord handelt, wurde er dennoch thematisiert.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Bildmontage: Vifogra (2)