"Kuschelige Fahrt": Polizei muss ausgebüxte Schafe im Streifenwagen transportieren
Sulzbach/Eschborn - In der Nacht zum heutigen Donnerstag waren die Beamtinnen und Beamten der Polizeistation Eschborn (Main-Taunus-Kreis) mit "Schäfchenzählen" beschäftigt - allerdings auf andere Art, als man dies jetzt vermuten würde.
Die Polizei Westhessen berichtete über den ungewöhnlichen Einsatz unter anderem auf Instagram. Was also genau war passiert?
In den frühen Morgenstunden hatten die Polizisten einen Notruf erhalten: Im benachbarten Sulzbach hatten Zeugen Schafe auf den Bahngleisen gesichtet, was natürlich eine Gefahr sowohl für die Tiere als auch für den Bahnverkehr bedeutete.
Also machte sich eine Streife auf, um die Sache in Augenschein zu nehmen. Tatsächlich: Auf den Gleisen standen mehrere Schafe. Laut Polizei sei das "Schäfchenzählen" recht schnell gegangen. Drei Exemplare wurden ausgemacht.
Jetzt war nur die Frage, wohin mit den Tieren? Kurzerhand packte man die Schafe in den Sitzraum des Dienstwagens - eines glücklicherweise geräumigen Mercedes Vito.
Das nächste Problem: Niemand vermisst die entlaufenen Schafe
Mit der tierischen Ladung sei es in einer "wortwörtlich kuscheligen Fahrt" zurück zur Polizeistation gegangen, wo dann allerdings weiter improvisiert werden musste.
Die Beamten parkten aus mehreren Streifenwagen eine "Wagenburg" zusammen, in deren Mitte dann die Schafe freigelassen und mit Wasser und Nahrung versorgt wurden. Dann wurden sie vorübergehend in einem Abstellraum untergebracht.
Anschließend ging man daran, den Besitzer der Tiere ausfindig zu machen. Was gar nicht so einfach war, da aufgrund der frühen Uhrzeit die entsprechenden Auskunftsstellen nicht besetzt waren.
Wie die Polizei weiter via Instagram berichtet, versuchten die Beamten, die Landwirte und Schäfer in der Umgebung telefonisch zu kontaktieren. Allerdings vermisste keiner von ihnen drei Schafe.
Schließlich habe einer der Schäfer angeboten, die Tiere bei sich unterzubringen, bis der Besitzer ausfindig gemacht werden kann.
Nach ihrem ereignisreichen Nachtdienst seien die Beamtinnen und Beamten schließlich "zufrieden ins Bett gefallen", um dort "nun endlich wirklich mit dem Schafezählen zu beginnen".
Titelfoto: Polizei Westhessen