Partnerin niedergeschossen, Täter tot (†64): Ermittler geben erschütternde Details bekannt

Von Birgit Reichert

Tawern - Wegen eines Beziehungsstreits soll ein 64-Jähriger in Tawern südwestlich von Trier auf seine Partnerin geschossen haben. Davon geht die Polizei Trier nach ersten Ermittlungen aus. Außerdem wurden neue Details zum Tatgeschehen bekannt.

Eine grausame Beziehungstat sorgte im rheinland-pfälzischen Tawern am Montag für einen Großeinsatz der Polizei.
Eine grausame Beziehungstat sorgte im rheinland-pfälzischen Tawern am Montag für einen Großeinsatz der Polizei.  © Harald Tittel/dpa

"Motivlage liegt in Differenzen zwischen den beiden", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Es war eine Beziehungssache." Genauere Hintergründe zur Tat vom Montag müssten noch geklärt werden.

Die 55-Jährige war bei der Tat im Kreis Trier-Saarburg schwer verletzt worden. Wie genau, wollte der Sprecher noch nicht sagen: "Aber das waren nicht nur die Schüsse."

Die Frau werde weiterhin in einem Trierer Krankenhaus behandelt. Nähere Angaben zu ihrem Zustand gab es nicht.

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Neu ist, dass bei der Tat eine 63 Jahre alte Anwohnerin dem Opfer zu Hilfe kam. Diese Zeugin sei durch "Hilfeschreie und die ganze Lärmkulisse" auf die Tat aufmerksam geworden und ins Haus gegangen, sagte der Sprecher. "Der Tatverdächtige war zu dem Zeitpunkt noch am Einwirken auf das Opfer."

Der Zeugin sei es gelungen, die beiden zu trennen, und sie habe der 55-Jährigen dann geholfen, das Gebäude zu verlassen. "Wenn man an die Bewaffnung des Täters denkt, hat sie sich dabei in äußerste Gefahr gebracht", sagte der Polizist. Sie sei dabei nicht verletzt worden.

Rheinland-pfälzische Ortschaft Tawern nach grausamer Tat in Schockzustand

Auch das SEK rückte an und stürmte letztlich das Wohnhaus. Dort konnten sie den Partner der niedergeschossenen Frau (†64) nur noch tot auffinden.
Auch das SEK rückte an und stürmte letztlich das Wohnhaus. Dort konnten sie den Partner der niedergeschossenen Frau (†64) nur noch tot auffinden.  © Harald Tittel/dpa

Nach den bisherigen Ermittlungen hat sich der tatverdächtige 64-Jährige im Anschluss mit der Schusswaffe das Leben genommen. Eine Obduktion stehe aber noch aus, das zu bestätigen.

Die Ereignisse treiben die Menschen im Ort mit gut 2500 Einwohnern weiter um. "Die Leute sind alle hier sehr erschüttert und sehr bestürzt", sagte Ortsbürgermeisterin Ursula Clemens.

"Man kann es sich nicht erklären und man fragt sich: warum?" Auch wenn die Absperrungen der Polizei verschwunden seien: "Es ist trotzdem nicht wie vorher, es ist trotzdem nicht normal. Damit muss man erst mal umgehen", sagte sie. Die Betroffenen hätten in dem Ort "ganz normal gelebt wie jeder andere auch".

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Die Schüsse auf die Frau hatten einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Über Stunden war unklar, ob der mutmaßliche Täter tatsächlich noch im Gebäude war. Aus Sicherheit sperrten Polizei und Feuerwehr Straßen und Zufahrten ab, auch Anwohner konnten nicht in ihre Wohnungen. Später verschafften sich Spezialkräfte der Polizei Zutritt zu dem Haus. Dort fanden sie die Leiche des 64-Jährigen.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide. Da es in diesem Fall aber mutmaßlich um einen versuchten erweiterten Selbstmord geht, hat sich die Redaktion entschieden, ihn doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge unter 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123 rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym.

Titelfoto: Harald Tittel/dpa

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