Ordner nach Zweitligaspiel ausgeraubt und in Klinik geprügelt: Täter wohl aus eigenem Fan-Bereich

Fürth - Ein Spiel aus der 2. Bundesliga endete Ende vergangenen Jahres für einen 20 Jahre alten Ordner mit mehreren Knochenbrüchen. Der Grund: Er hatte eine Jacke an, die den Heimfans wohl nicht gefallen hatte.

Nach Attacke auf Ordner: In zehn Objekten wurden Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Beweismittel gesichert. (Symbolbild)
Nach Attacke auf Ordner: In zehn Objekten wurden Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Beweismittel gesichert. (Symbolbild)  © Peter Steffen/dpa

Das geht aus einer Pressemeldung des Polizeipräsidiums Mittelfranken hervor.

Demnach ereignete sich der Vorfall am 15. Dezember, als die Partie zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Hannover 96 im Sportpark Ronhof gegen 15.50 Uhr mit einem Sieg der Heimmannschaft endete.

Der 20-Jährige befand sich zu diesem Zeitpunkt zwischen der Nordtribüne und dem Treppenabgang.

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Mehrere Personen seien plötzlich auf ihn zugekommen und hätten ihn aufgefordert, seine Jacke auszuziehen. "Diese trug die Aufschrift eines an dieser Begegnung nicht beteiligten Fußballvereins", teilten die Ermittler mit.

Die Abneigung gegen das abgebildete Team scheint jedoch groß genug gewesen zu sein, gesammelt auf den Ordner loszugehen.

Razzia in mehreren Wohnungen, vier Verdächtige festgenommen

Vier Verdächtige sind von der Polizei festgenommen worden. Die Haftbefehle wurden unter Auflagen ausgesetzt. (Symbolbild)
Vier Verdächtige sind von der Polizei festgenommen worden. Die Haftbefehle wurden unter Auflagen ausgesetzt. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Denn da dieser der Aufforderung nicht nachkommen wollte, griffen die Stadionbesucher den Mann an, traktierten ihn mit Schlägen und Tritten und zogen ihm dabei die Jacke gewaltsam aus.

Anschließend seien sie in Richtung des sogenannten "Fanbunkers" verschwunden und ließen den 20-Jährigen mit mehreren Knochenbrüchen zurück. Er kam ins Krankenhaus.

Die Polizei wertete zuletzt über Monate hinweg zahlreiche Videosequenzen aus. Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass die Täter aus dem Fürther Fanbereich stammen.

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Am Dienstagvormittag kam es nun zu einer Razzia in zehn Objekte in Fürth, Zirndorf und Langenzenn. Dabei stellten die Beamten mehrere Beweismittel sicher und nahmen vier Tatverdächtige im Alter zwischen 23 und 32 Jahren vorläufig fest.

Am Mittwoch wurden sie einem Ermittlungsrichter vorgeführt. "Dieser erließ gegen alle vier Personen Haftbefehle, welche er gegen Auflagen, die unter anderem ein Stadionverbot umfasst, außer Vollzug setzte." Die Ermittlungen dauern weiter an.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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