Neugeborenes Baby wie Müll entsorgt: Wird das Rätsel um Sabrina endlich gelöst?
Büdingen - Der Fall Sabrina wirft weiterhin große Fragen auf. Die Mutter des vor über 20 Jahren entdeckten, toten Babys ist noch immer unbekannt. Wird sich das schon bald ändern?
Ein kurzer Rückblick: Am 1. April 1999 fand ein Spaziergänger den in mehrere Müllsäcke, Plastiktüten sowie in ein Frottee-Handtuch eingewickelten Säugling und meldete seine tragische Entdeckung der Polizei.
Diese konnte damals nur den Tod des Mädchens feststellen, das im Nachgang den Namen Sabrina bekam. Lange Zeit war es aufgrund limitierter Ermittlungstechniken nicht möglich, die Mutter des in einem Feld zwischen den Büdinger Stadtteilen Lorbach und Vonhausen (Wetteraukreis) gefundenen Kindes ausfindig zu machen.
Im Jahr 2020 gab es dann einen ersten großen Durchbruch, als mithilfe neuer Technologien ein komplettes DNA-Muster des toten Säuglings rekonstruiert und somit ein Vergleichspunkt hergestellt werden konnte.
Darauf folgte im November 2021 ein groß angelegter DNA-Test, der insgesamt rund 400 Frauen, die zum möglichen Entbindungszeitpunkt Sabrinas, der um Ende 1998 geschätzt wurde, zwischen 13 und 30 Jahre alt waren und im Bereich Büdingen wohnten.
Vollständiges DNA-Muster des toten Babys erstellt: Ermittler hoffen auf Auffinden von Sabrinas Mutter
Hierbei konnte jedoch keine Erfolg bringende Übereinstimmung erzielt werden. Trotz allem gaben die Ermittler in diesem besonders kniffligen, sogenannten "Cold Case" die Hoffnung und vor allem ihre Bemühungen nicht auf.
Infolge intensiver Recherchen konnten 200 weitere Frauen ausfindig gemacht werden, die beim ersten DNA-Reihentest aufgrund von Umzügen und/oder Namensänderungen nicht berücksichtigt worden waren. Zu ihnen sollen sich möglichst die etwa 100 weiteren Frauen gesellen, die beim ersten Termin unentschuldigt ferngeblieben waren.
Die geplante zweite Reihenuntersuchung soll am 8. und 9. September in der Polizeistation in Büdingen stattfinden und spätestens eine heiße Spur in Richtung Sabrinas Mutter liefern. Weiterhin sind die Beamten laut Aussage von Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger zuversichtlich.
Man sei äußerst zuversichtlich, die betroffene Frau letztlich doch noch ausfindig zu machen. Hinweise nimmt die Kripo aus Friedberg weiterhin unter der Rufnummer 0611/328663759 oder per Mail entgegen.
Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Mittelhessen