Neue Details nach tödlichem Polizeischuss auf Lehrer (†51): Leiche obduziert
Nürnberg - Am Samstag mussten Polizeibeamte einen 51 Jahre alten Lehrer in der Nürnberger Wunibaldstrasse erschießen, der seine 41-jährige Partnerin "aus nächster Nähe mit einem Messer massiv bedrohte".
Nachbarn alarmierten zuvor die Polizei, nachdem sie einen heftigen Streit und Hilferufe wahrgenommen hatten.
Nachdem auf das Klingeln niemand reagiert hatte, hätten die Beamten die Tür zu der Wohnung eingetreten.
Als der Mann der mehrfachen Aufforderung, seine Waffe fallenzulassen, nicht folgte, drückte ein Polizist ab.
Die Lebensgefährtin des Mannes und die Beamten blieben unverletzt, der mutmaßliche Täter erlag seinen Verletzungen. Er ist laut Auswertungen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) der vierte Mensch, der 2024 in Bayern durch Kugeln aus einer Polizeiwaffe gestorben ist.
Laut Informationen der Bild gab der 51-Jährige Deutsch- und Geschichtsunterricht an einer Realschule und fiel in der Nachbarschaft – bis zu diesem Tag – vor allem positiv auf.
2024 deutlich mehr tödliche Schüsse der Polizei als in den Vorjahren
Wie die Recherchen der dpa weiter ergaben, sind in diesem Jahr bundesweit bereits 18 Personen durch Schusswaffengebrauch der Polizei gestorben.
Das wäre die höchste Zahl seit 25 Jahren. Im Jahr 1999 seien laut Fachzeitschrift "Bürgerrechte & Polizei" 19 Menschen durch die Polizei getötet worden. Letztes Jahr waren es zehn Personen.
In der Zwischenzeit wurde die Leiche des 51 Jahre alten Mannes aus dem Fall in Nürnberg obduziert. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft gebe es jedoch noch keine neuen Erkenntnisse aus der gerichtsmedizinischen Untersuchung.
Das Landeskriminalamt (LKA) hat, wie in Fällen von Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte üblich, inzwischen auch die Ermittlungen übernommen.
Die Nürnberger Kriminalpolizei hat zeitgleich die Ermittlungen zur Klärung der Hintergründe des Streits und des potenziellen Messerangriffs aufgenommen.
Titelfoto: NEWS5/Lars Haubner