Netflix-Serie als Vorbild? Polizei warnt vor schwachsinnigem Trend

Erbach - Es gibt Trends, die mit einem wohlwollenden Lächeln hingenommen werden können. Doch dann gibt es auch diejenigen, bei denen man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskommt. Das sogenannte "Swatting", das unter anderem auch in einer Netflix-Dokumentation behandelt wird, breitet sich auch in Deutschland aus.

Ziel der Anrufer ist es meist, Spezialkräfte oder ein möglichst großes Aufkommen an Beamten zum vermeintlichen Ort des Geschehens zu locken. (Symbolfoto)
Ziel der Anrufer ist es meist, Spezialkräfte oder ein möglichst großes Aufkommen an Beamten zum vermeintlichen Ort des Geschehens zu locken. (Symbolfoto)  © Lennart Preiss/dpa

Den jüngsten Fall der Vorgehensweise, bei der ein möglichst großes Aufgebot an allerlei Einsatzkräften an einen vermeintlichen Gefahrenort gelotst werden soll, ereignete sich laut einem Polizeisprecher am gestrigen Mittwochnachmittag im hessischen Erbach (Odenwaldkreis).

Gegen 14 Uhr rückten die Beamten in der Werner-von-Siemens-Straße und in der Folge an einem benachbarten Firmengelände an. Grund dafür war ein besorgniserregender Social-Media-Post, der von einer bewaffneten Person an der genannten Örtlichkeit berichtete.

Schnell verbreitete die sich im Nachgang als Falschmeldung herausgestellte Botschaft, was auch etliche besorgte Anrufe bei der Polizei nach sich zog. Mehrere Streifen rückten in der Folge dort an, konnten aber keinerlei Hinweise für die angebliche Gefahrenlage finden.

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Nun laufen umfangreiche Ermittlungen, um den Urheber der Falschmeldung ausfindig zu machen. Diesen könnten heftige Konsequenzen erwarten. Unter anderem stehen der Verdacht des Missbrauchs von Notrufen und Beeinträchtigung von Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln im Raum.

Thema in Netflix-Doku: "Swatting" führte in den USA bereits zu Todesfällen

Derweil rät die Polizei dringend vom fragwürdigen Trend ab, der seinen Ursprung in den USA hat und bereits in der Netflix-Dokumentation "Web of make believe" behandelt wurde. Dort geht es beispielsweise um einen Fall zweier Gamer, von denen einer dem anderen im Rahmen eines Internet-Streits ein SWAT (Special Weapons and Tactics)-Team nach Hause schickte.

Letztlich sorgte eine falsche Adresse jedoch für einen Todesfall, ein Unschuldiger kam dabei ums Leben.

Titelfoto: Lennart Preiss/dpa

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