Nach vermeintlichem Milzriss: Halle-Attentäter aus Erfurter Klinik verlegt
Erfurt - 2019 wollte Stephan Balliet in einer Synagoge in Halle zahlreiche Menschen töten. Seitdem wird er unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen bewacht - auch im Krankenhaus. Jetzt wurde er verlegt.
Der Attentäter von Halle ist aus einem Erfurter Krankenhaus verlegt worden. Er wurde am Pfingstmontag mit einem Hubschrauber in ein Haftkrankenhaus geflogen, wie der Sprecher des Justizministeriums in Erfurt, Oliver Will, der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Den Ort wollte Will aus sicherheitstaktischen Erwägungen nicht nennen. Nach dpa-Informationen wurde der Attentäter in das Justizvollzugskrankenhaus nach Fröndenberg/Ruhr nach Nordrhein-Westfalen gebracht.
Der Attentäter war am Freitag wegen gesundheitlicher Probleme aus der Haftanstalt im thüringischen Tonna in ein Erfurter Krankenhaus gebracht worden.
Dort hatte er nach dpa-Informationen jegliche ärztliche Behandlung abgelehnt. Vor dem Krankenhaus waren am Pfingstwochenende Einsatzkräfte der Polizei zu sehen.
Der als Halle-Attentäter bekannt gewordene Stephan Balliet war 2020 wegen des rassistischen und antisemitischen Anschlags nahe der Synagoge in Halle in Sachsen-Anhalt zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, hatte er versucht, die Synagoge von Halle zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Als ihm das nicht gelang, ermordete er nahe der Synagoge zwei Menschen.
Titelfoto: Bildmontage: Bodo Schackow/dpa, Ronny Hartmann/AFP/POOL/dpa