Nach Koffer-Aufregung in Köln: Polizei nimmt Verdächtigen fest!
Köln - Dreimal hatte ein offenbar bewusst falsch abgestellter Koffer auf zwei Weihnachtsmärkten und in einem Supermarkt für Aufregung in Köln gesorgt. Nun hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.
Wie die Polizei am Donnerstagmorgen auf TAG24-Nachfrage bestätigte, habe sich unmittelbar nach dem Einsatz im Supermarkt am Salierring am späten Mittwochabend ein 49-jähriger Verdächtiger quasi selbst gestellt.
"Der Mann kam kurz nach Einsatzende zurück in den Supermarkt und gab an, es sei sein Koffer, den er gerne zurückhaben wolle", so ein Polizeisprecher.
Bei dem Festgenommenen handele es sich um einen Obdachlosen, berichtete die Polizei weiter. Ob er auch für die beiden anderen abgestellten Koffer auf dem Heumarkt und am Rudolfplatz vom vergangenen Wochenende verantwortlich ist, wird jetzt geprüft. Bisher gäbe es dafür aber noch keine Anhaltspunkte.
Am Samstag und Sonntag waren wegen verdächtig abgestellter Gepäckstücke in Köln zwei Weihnachtsmärkte vorsorglich evakuiert worden. In beiden Fällen rückte ein Entschärfer-Team an, um die beiden Koffer auf gefährlichen Inhalt zu prüfen. In beiden Rollkoffern war jedoch nur Sand in Tüten.
Im Koffer des Obdachlosen von Mittwoch war ebenfalls nichts Gefährliches, nur Hausrat und persönliche Gegenstände. Dennoch musste auch hier der Markt geräumt und der Koffer von Entschärfern geröntgt werden.
Nach Festnahme von Obdachlosem: Polizei prüft Zusammenhänge und ermittelt wegen Straftat
Die Kölner Polizei ermittelt unterdessen wegen "Störung des öffentlichen Friedens". Denn auch wenn durch die Aktionen niemand zu Schaden kam, die Kosten für die Einsätze und der Umsatzverlust der Marktbetreiber sind nicht gerade niedrig.
Für den Tatbestand droht dem Verantwortlichen eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Die weiteren Ermittlungen hat inzwischen der Kölner Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft übernommen. Auf den Kölner Weihnachtsmärkten gilt wegen der Vorkommnisse inzwischen ein Koffer-Verbot.
Titelfoto: Daniel Leberich