Nach Gruppenvergewaltigung: Polizei nimmt vier Tatverdächtige fest

Iserlohn/Hagen - Im Fall der Gruppenvergewaltigung in Iserlohn prüfen die Ermittler ein politisches Motiv: Opfer und Täter verbindet wohl eine gemeinsame iranische Herkunft. Vieles ist aber weiter unklar.

Die Polizei sicherte am Sonntag auf dem Gelände in Iserlohn Spuren.
Die Polizei sicherte am Sonntag auf dem Gelände in Iserlohn Spuren.  © Alex Talash/dpa

Im Fall der Gruppenvergewaltigung eines 30-jährigen Iraners im Sauerland mit möglichem politischen Hintergrund sitzen vier Männer in Untersuchungshaft. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

"Die Tat ist bisherigen Ermittlungen zufolge primär auf sexuelle Erniedrigung ausgerichtet gewesen", sagte Oberstaatsanwalt Michael Burggräf.

Ein politisches Motiv werde weiter geprüft, weil Tatverdächtige und Opfer aus dem Iran stammen könnten. Außerdem sei es Gegenstand der laufenden Ermittlungen, ob das Opfer und die Tatverdächtigen sich kannten.

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In der Nacht zu Sonntag sollen ersten Vernehmungen zufolge insgesamt sechs Männer in Iserlohn einen 30-jährigen Flüchtling aus dem Iran in einem leerstehenden Brauereigebäude gefesselt und misshandelt haben.

Vier Männer im Alter von 24, 34, 42 und 46 Jahren waren in der Nähe des Tatorts in einem Wald aufgespürt und festgenommen worden. Nach zwei weiteren Tatverdächtigen werde weiter gefahndet.

Politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen

Auch in der Nacht ermittelten Polizeibeamte auf dem Gelände eines ehemaligen Brauereigebäudes in Iserlohn.
Auch in der Nacht ermittelten Polizeibeamte auf dem Gelände eines ehemaligen Brauereigebäudes in Iserlohn.  © Alex Talash/dpa

Die Festgenommenen haben angegeben, niederländische und dänische Staatsbürger jeweils mit iranischen Wurzeln zu sein. Die Angaben würden nun überprüft, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Burggräf weiter.

Aufgrund der mutmaßlich geteilten Herkunft von Opfer und Tatverdächtigen schließen die Ermittler einen politischen Hintergrund weiter nicht aus.

Was die konkreten politischen Beweggründe sein könnten, sei allerdings Gegenstand der weiteren Untersuchungen des Staatsschutzes, sagte Burggräf. Unter anderem seien Mobiltelefone beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet würden.

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Die Männer sollen noch am heutigen Montag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftliche Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor.

Sie schweigen bislang zu den Vorwürfen. Zum genauen Tatablauf macht die Staatsanwaltschaft aus Opferschutzgründen keine weiteren Angaben.

Titelfoto: Alex Talash/dpa

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