Nach Farb-Anschlag auf Weihnachtsbäume: Das wurde bei "Letzter Generation" jetzt alles gefunden
Berlin - Nachdem vier Mitglieder der "Letzten Generation" am gestrigen Mittwoch mehrere Weihnachtsbäume besprüht hatten, durchsuchte die Polizei deren Wohnungen und fand Beweismittel.
Die Durchsuchungen mit richterlichem Beschluss erfolgten an den jeweiligen Anschriften in den Ortsteilen Kreuzberg, Wedding und Wilmersdorf, wie die Ermittler am Donnerstag mitteilten.
In der Wohnung einer an der Farb-Attacke 43-jährigen Beteiligten fanden die Einsatzkräfte demnach 72 Tuben mit Klebstoff, 26 Kupferfittings sowie fünf Behältnisse mit Quarzsand und zwei mit Farbe gefüllte Eimer.
Bei einer 21-jährigen Aktivistin beschlagnahmten sie vier Tuben mit Klebstoff sowie Silikat und Aceton.
In der Wohnung eines 19-jährigen entdeckten Beamte 452 Tuben mit Klebstoff, 60 Kupferfittings sowie Kühlspray und Quarzsand.
Die aufgefundenen Beweismittel wurden beschlagnahmt.
Besprühter Weihnachtsbaum hatte einen Wert von 130.000 Euro
Da zu einer weiteren Tatbeteiligten (23) lediglich eine Anschrift in Niedersachsen ermittelt werden konnte, wurde keine Durchsuchung durchgeführt.
Die Ermittler gingen davon aus, in ihrer Wohnung keine Beweismittel zu dem Farb-Anschlag vorzufinden.
Am Mittwoch gegen 10.10 Uhr besprühten die zwei Frauen (21, 23) am Leipziger Platz einen dort aufgestellten Weihnachtsbaum, der einen Wert von rund 130.000 Euro haben soll, mit oranger Farbe aus zwei Feuerlöschern. Sie wurden festgenommen und die Tatmittel beschlagnahmt.
Nur wenige Minuten später wurde ein vor dem Bundesratsgebäude in der Leipziger Straße aufgestellter Weihnachtsbaum ebenfalls Opfer eines Farb-Anschlags. Die beiden Aktivisten (19, 43) setzten dort ebenfalls zwei Feuerlöscher mit oranger Farbe ein, um den Baum zu besprühen. Nachdem sie sich mit Plakaten vor ihrer Aktion positioniert hatten, wurden sie festgenommen und die Geräte beschlagnahmt.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Festgenommenen auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen, die von einem Fachkommissariat des polizeilichen Staatsschutzes des Landeskriminalamtes übernommen wurden, dauern an.
Titelfoto: Letzte Generation (Bildmontage)