Nach Drama um vermissten Gino (†9): Mutter tot aufgefunden
Kerkrade/Maastricht - Nach dem Tod eines im Juni entführten und ermordeten Jungen im niederländischen Grenzort Geleen ist nun auch die Mutter tot aufgefunden worden.
Das bestätigte eine Sprecherin der Familie dem Nachrichtenportal L1 Limburg. In einem Haus in Maastricht sei eine tote Person aufgefunden worden, erklärte zudem die Polizei. Es liege keine Straftat vor, die Frau sei eines natürlichen Todes gestorben.
Der kleine Gino (†9) war am 1. Juni dieses Jahres von einem Spielplatz in Kerkrade an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen entführt worden.
Der Junge wohnte eigentlich in Maastricht, hatte aber einige Tage bei seiner älteren Schwester im 30 Kilometer entfernten Kerkrade im Südosten des Landes verbracht. Die Schwester schaltete schließlich die Behörden ein, als Gino nach einem Fußballspiel am Abend nicht nach Hause zurückgekehrt war.
Polizei und Angehörige suchten öffentlich nach dem Jungen. Die Polizei vermutete, dass Gino mit einer bis dahin unbekannten männlichen Person mitgegangen sei.
Wenige Tage später wurde dann Donny M. (22) festgenommen. Nach einem Verhör zeigte er der Polizei die Stelle, an der schließlich Ginos Leiche gefunden wurde - in Geleen, erneut 30 Kilometer entfernt.
Verdächtiger wegen sexuellen Missbrauchs und Mordes angeklagt
Wie das Kind genau zu Tode gekommen war, dazu machte die Polizei zunächst keine Angaben. In der Anklageschrift hieß es später, Donny M. solle das Kind erstickt, erwürgt oder ertränkt und ihm zuvor Ecstasy oder Viagra verabreicht haben.
Laut Medienberichten soll der Tatverdächtige bereits wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft sein.
In den Niederlanden löste der Fall große Bestürzung aus. An mehreren Orten, unter anderem auf dem Spielplatz in Kerkrade, wo der Junge zuletzt lebend gesehen wurde, legten Menschen Blumen und Kuscheltiere nieder.
Am 5. Dezember findet vor dem Gericht in Maastricht eine zweite Anhörung im Strafverfahren gegen Donny M. satt.
"Wir waren mit den Vorbereitungen für diesen Termin beschäftigt. Und dann passierte das Schlimmste", so die Familiensprecherin weiter über den Tod der Mutter.
Titelfoto: Rob Engelaar/ANP/dpa