Niederdorf/Erzgebirge - Was für ein Schock für einen Jungen (8) im Erzgebirge! Das Kind wurde in der vergangenen Woche in Niederdorf von einem Hund gebissen. Nun reagiert die Tierrechtsorganisation PETA und fordert die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein in Sachsen einzuführen.
"Das Problem liegt meist nicht bei den Hunden selbst, sondern bei uns Menschen", erklärt Björn Thun, Fachreferent bei PETA.
"Viele Halterinnen und Halter haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und einzuschätzen."
Die Ursache von Beiß-Attacken sei auf die Unwissenheit der Menschen zurückzuführen - das Tier habe dabei keine Schuld.
"Jeder Hund, der falsch gehalten, missverstanden oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden", ergänzt der Fachreferent.
Aus diesem Grund fordert die Tierrechtsorganisation einen Hundeführerschein für Sachsen.
Dabei müssen künftige Hundebesitzer einen Theoriekurs absolvieren, in dem es um tiergerechte Haltung und die Kommunikation mit den Tieren geht.
Hundeführerschein in Niedersachsen seit 2013 Pflicht: Weniger Hunde-Attacken
Als erstes Bundesland hatte Niedersachsen 2013 einen verpflichteten Hundeführerschein eingeführt. Wie PETA mitteilt, kam es nach drei Jahren zu weniger Vorfällen.
Die Tierrechtsorganisation erhofft sich sowas nun ebenfalls für Sachsen. Auch, um Menschen von Impulskäufen abzuhalten. Denn: Jedes Jahr landen Zehntausende Vierbeiner in deutschen Tierheimen - darunter viele, die sich unüberlegt angeschafft wurden.
Die Beiß-Attacke in Niederdorf beschäftigt auch die Polizei. Die Beamten ermitteln wegen fahrlässiger Körperverletzung, suchen zudem Zeugen, da der Halter nicht mehr aufzufinden war.
Nach dem Hunde-Angriff wurde der Junge von einem Arzt behandelt. Der Achtjährige wurde leicht verletzt.