Totes Baby in Badezimmermüll entdeckt: Mutter soll es nach Geburt in Plastiktüte gepackt haben
Celle - Nach der Entbindung eines Säuglings in der eigenen Wohnung soll eine 32-jährige Frau ihr Neugeborenes in einen Plastikbeutel gelegt und diesen verschlossen haben. Das Kind starb kurze Zeit später. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags gegen die Mutter.
Die Frau soll den Beutel anschließend in einem Abfallbehälter im Badezimmer deponiert haben und so den Tod des Säuglings wenigstens billigend in Kauf genommen haben, wie die zuständige Polizeidirektion Celle in einer Pressemitteilung am Donnerstag bekannt gegeben hat.
Das Neugeborene starb durch die Lagerung in dem Behälter selbst oder aufgrund des Sauerstoffmangels, hieß es weiter.
Die Geschehnisse sollen sich dabei am 20. März 2023 ereignet haben. Ein Arzt des Allgemeinen Krankenhauses Celle informierte die Polizei, die nach einer gerichtlich angeordneten Durchsuchung den leblosen Säugling im Badezimmer fand. Die Beschuldigte hatte sich zuvor am Abend nach der Geburt selbst in das Krankenhaus zur Behandlung eingeliefert.
Um die Todesursache feststellen zu können, wurde durch die Staatsanwaltschaft eine Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben. Einem vorläufigen Ergebnis zufolge hat der Säugling nach seiner Geburt gelebt habe und sei lebensfähig gewesen.
Tod eines Säuglings in Celle: Behörden erlassen Haftbefehl gegen Mutter
Die beschuldigte Mutter habe sich bisher nicht zu der Tat geäußert, so die Polizei. Im Krankenhaus habe sie angegeben, die Geburt nicht bemerkt und nach der Entbindung einen Bekannten darum gebeten zu haben, den Säugling in einer Babyklappe abzugeben.
Dafür gebe es, so die Behörden weiter, derzeit keine Anzeichen. Die Beschuldigte wurde vorläufig festgenommen. Am heutigen Donnerstag erließ das Amtsgericht Celle Haftbefehl gegen die Mutter. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa