Mit Schusswaffe und Messer: 17-Jährige locken Opfer in Sex-Falle und erbeuten mehrere tausend Euro
Wuppertal - Dieser Fall ist fast schon hollywoodreif: Die Polizei Wuppertal konnte zwei 17-Jährige festnehmen, die drei Männer in eine Falle gelockt und so mehrere tausend Euro erbeutet haben sollen.
Wie die Wuppertaler Polizei am heutigen Montag mitteilt, wurden die beiden Teenager bereits am vergangenen Donnerstag (22. Februar) bei einer fingierten Geldübergabe auf einem Parkplatz im Ortsteil Barmen gestellt.
Den beiden Jungs wird vorgeworfen, zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 mehrere schwere Straftaten, darunter unter anderem schweren Raub, begangen zu haben, indem sie ihre Opfer in eine Falle lockten.
Dafür gaben sich die Verdächtigen in einschlägigen Online-Portalen als jugendliche Frauen aus, nahmen so Kontakt mit ihren Opfern auf und verabredeten sich mit diesen via Chats zu Sex-Treffen.
Als die Geschädigten dann zu dem vereinbarten Treffpunkt kamen, sollen sie von den 17-Jährigen unter Vorhalten von Schusswaffe, Messer und Schlagstock bedroht worden sein.
Jugendliche Erpresser hoben tausende Euro von fremdem Konto ab
Von einem der Opfer sollen die Verdächtigen auf diese Weise die Herausgabe der EC-Karte sowie des PIN-Codes erpresst haben. Im Anschluss hoben sie an einem Bankautomaten mehrere tausend Euro ab und kauften für einen vierstelligen Geldbetrag ein.
Um die drei Tatopfer noch weiter auszupressen, zwangen die Jungs die Männer außerdem dazu, sich selbst in einem Video zu bezichtigen, dass sie Sex mit einer Minderjährigen haben wollten.
Anschließend sollen die Tatverdächtigen die Geschädigten mit der Veröffentlichung der Videos erpresst haben, sofern eine geforderte Zahlung in Höhe eines fünfstelligen Eurobetrags nicht erfolgen würde.
Einer der Geschädigten, von dem 50.000 Euro gefordert wurden, wandte sich schließlich an die Polizei. Man vereinbarte ein Treffen zur Geldübergabe am vergangenen Donnerstag. Hier konnten Zivilkräfte die zwei Tatverdächtigen vorläufig festnehmen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden die beiden noch am Freitag (23. Februar) dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen dauern noch an.
Titelfoto: Bildmontage: Jens Büttner/dpa, Polizei Wuppertal