Festnahme sorgt für Großeinsatz: Polizei umstellt stundenlang Anwesen
Schauenstein - Im oberfränkischen Landkreis Hof sorgte die geplante Festnahme eines 61-Jährigen für einen Großeinsatz der Polizei.
Wie die Beamten bekannt gaben, soll der Mann seit Sonntag gegen 18 Uhr mehrere Delikte begangen haben.
Unter anderem soll er laut Reportern vor Ort mit einem Messer Autos zerkratzt und Reifen zerstochen haben. Darüber hinaus habe er Schrauben auf der Straße verteilt.
Laut Polizeiangaben sei er außerdem "mit den Nachbarn in Streit und in Konfrontation geraten".
Die alarmierten Beamten hätten daraufhin den Beschuldigten identifizieren können und seien daraufhin zu seinem Anwesen gefahren – wo er sich verbarrikadierte. Mehrere Stunden lang hätte er sich verschanzt, bis die Einsatzkräfte am Montag gegen 13 Uhr den Verdächtigen ergreifen konnten.
Er hätte von sich aus das Gebäude verlassen und sich widerstandslos festnehmen lassen.
Weiteres Vorgehen von Gesundheitszustand des Mannes abhängig
"Aufgrund verschiedener Umstände in der rechtlichen Bewertung hat sich der Einsatz dann hingezogen. Das Objekt, in dem sich der Mann zurückgezogen hat, wurde über Nacht gesichert. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Öffentlichkeit", erklärt Thomas Meisel, Sprecher der Polizei Hof.
Zu den Motiven gibt es noch keine konkreten Informationen. Bereits am Sonntag hätten die Beamten einen psychischen Ausnahmezustand bei dem 61-Jährigen vermutet.
Der mutmaßliche Täter soll seit über 20 Jahren in dem Haus leben und bislang unauffällig gewesen sein.
Am Montagnachmittag wurde er zur Dienststelle der Polizei gebracht. Dort wollte man – neben seinen Hintergründen für das Verhalten – auch seinen Gesundheitszustand prüfen. "Abhängig davon wird dann auch über das weitere Vorgehen entschieden", so Meisel.
Soweit Medienvertreter vor Ort in Erfahrung gebracht haben wollen, hätte der Festgenommene in den letzten Monaten angefangen, Überwachungskameras und Scheinwerfer auf dem Anwesen zu installieren und die Fenster mit CDs zuzukleben.
Titelfoto: NEWS5 / Stephan Fricke