Amokfahrt von Mannheim: Tatverdächtiger vor Jahren wegen Körperverletzung im Knast

Mannheim - Amok-Fahrt in der Innenstadt von Mannheim! Zwei Menschen kamen am Rosenmontag ums Leben.

Die Einsatzkräfte sind im Großaufgebot vor Ort.
Die Einsatzkräfte sind im Großaufgebot vor Ort.  © Rene Priebe/dpa

Laut Polizeiangaben soll ein Auto in eine Menschenmenge gerast sein. Zwei Personen wurden hierbei getötet und zahlreiche Menschen verletzt.

Der Vorfall habe sich am zentralen Paradeplatz abgespielt. Am Ort des Geschehens sollen Trümmerteile zu sehen gewesen sein.

Der Fahrer des Wagens konnte laut Polizei festgenommen werden. Es handelt sich demnach um einen Deutschen, der sich aktuell verletzt in einem Krankenhaus befindet.

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Polizeimeldungen Sturzbetrunkener parkt souverän ein und stürzt beim Aussteigen

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3. März, 21.07 Uhr: Fußgängerzone in Mannheim war nicht mit Pollern gesichert

Auf den sogenannten Planken gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.

Es habe am Montag keine besondere Veranlassung für Poller oder Absperrungen gegeben. "Es war ein ganz normaler Tag im Stadtleben von Mannheim", sagte Schäfer.

Es war ein ganz normaler Montag auf der Einkaufsmeile "Planken" in Mannheim. Gründe, das Areal besonders zu sichern, habe es laut Polizei nicht gegeben. (Archivbild)
Es war ein ganz normaler Montag auf der Einkaufsmeile "Planken" in Mannheim. Gründe, das Areal besonders zu sichern, habe es laut Polizei nicht gegeben. (Archivbild)  © Uwe Anspach/dpa

3. März, 21.01 Uhr: Amokfahrer arbeitete als Landschaftsgärtner

Die Polizei hat am Abend weitere Informationen zum mutmaßlichen Täter veröffentlicht.

Der 40-Jährige soll als Landschaftsgärtner gearbeitet und alleine gelebt haben. Ob sich der Ludwigsburger zuletzt in einer Partnerschaft befunden hatte, wussten die Beamten nicht zu sagen.

Allerdings teilten die Ermittler mit, dass der 40-Jährige sich bereits mehrmals in psychologischer Behandlung befunden haben soll. Zu einer dabei gestellten Diagnose sei nichts bekannt.

Rund 140 Beamte der Polizei waren in der Mannheimer Innenstadt im Einsatz.
Rund 140 Beamte der Polizei waren in der Mannheimer Innenstadt im Einsatz.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 20.52 Uhr: Alter der Todesopfer veröffentlicht

LKA-Präsident Andreas Stenger teilte das Alter der beiden Anschlagsopfer bei der Pressekonferenz am Abend in Mannheim mit.

Demnach seien ein 54 Jahre alter Mann sowie eine 83 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. Ob und wie viele Kinder unter den elf Verletzten sind, konnte Stenger nicht sagen.

3. März, 20.44 Uhr: Tatverdächtiger vor Jahren wegen Körperverletzung im Knast

Ermittler arbeiten daran, Social-Media-Daten des mutmaßlichen Todesfahrers forensisch zu sichern.

Hinweise darüber, dass die Tat zuvor im Internet angekündigt wurde, liegen nicht vor. Der Täter (40) soll zuletzt 2018 wegen "Hatespeech auf Facebook" aufgefallen sein, musste eine Geldstrafe zahlen. Ob dahinter eine bestimmte Gesinnung gesteckt habe oder die Aussage "aus Dummheit" getätigt wurde, sei unklar.

Vor zehn Jahren habe der Mann zudem wegen Körperverletzung eine kurze Freiheitsstrafe verbüßen müssen, so Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler. Dazwischen sei er wegen Trunkenheit am Steuer in Erscheinung getreten.

Der Tatverdächtige soll alleine gelebt haben, hatte offenbar psychische Probleme.
Der Tatverdächtige soll alleine gelebt haben, hatte offenbar psychische Probleme.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 20.31 Uhr: Zahl der Verletzten ist gestiegen

Die Ermittler haben die Zahl der Verletzten aktualisiert.

Demnach seien neben den beiden Todesopfern elf Menschen verletzt worden. Zuvor wurde von zehn Personen berichtet.

3. März, 20.25 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und versuchten Mordes

Oberstaatsanwalt Romeo Schüssler hat im Rahmen einer Pressekonferenz am Montagabend Einblicke zu den aktuellen Erkenntnissen der Ermittler gegeben.

Demnach werde gegen den mutmaßlichen Täter, ein 40 Jahre alter Deutscher aus Ludwigshafen, wegen Mordes und versuchten Mordes ermittelt.

Anhaltspunkte für eine politisch oder extremistisch motivierte Tat gebe es nicht. Vielmehr gehen die Ermittler davon aus, das der Amokfahrer unter psychischen Problemen leidet.

Vor dem heutigen Montag sei der Tatverdächtige nicht in nennenswertem Umfang polizeilich in Erscheinung getreten. Seine Opfer soll er nicht gezielt angefahren haben.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werde die Wohnung des 40-Jährigen untersucht.

Ermittler sicherten in der Mannheimer Innenstadt Spuren, setzen daraus ein Bild zur Tat zusammen.
Ermittler sicherten in der Mannheimer Innenstadt Spuren, setzen daraus ein Bild zur Tat zusammen.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 20.04 Uhr: Für Kretschmann ist Amokfahrt "schwer zu ertragen"

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) hat nach der Todesfahrt von Mannheim seine Anteilnahme gegenüber Opfern und Angehörigen ausgedrückt.

"Das ist nun wirklich schwer zu ertragen und auszuhalten", sagte er. Er versicherte den Bürgern, dass der Staat alles tue, was er tun könne, um sie zu schützen. Aber hundertprozentigen Schutz könne es nicht geben. "Manchmal ist es einfach nur tragisch und schlimm."

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) zeigte sich von der Tat tief erschüttert.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (76, Grüne) zeigte sich von der Tat tief erschüttert.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 19.53 Uhr: Mannheimer Kaufhäuser bleiben geschlossen

Nach der Todesfahrt in Mannheim bleiben laut einem Medienbericht drei große Innenstadt-Kaufhäuser am Dienstag geschlossen.

"Die Bestürzung bei den Händlern ist riesengroß", sagte Swen Rubel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordbaden, der Tageszeitung "Mannheimer Morgen". Die Galeria-Filialen am Paradeplatz und Peek & Cloppenburg auf der Einkaufsmeile Planken bleiben am Dienstag zu.

Auch Engelhorn werde erst am Mittwoch wieder Kunden empfangen. Fabian Engelhorn, Chef der Modegruppe Engelhorn, sagte der Zeitung: "Wir sind fassungslos und unendlich traurig über das, was heute in Mannheim geschehen ist."

3. März, 19.50 Uhr: Kein Zusammenhang zwischen Tat und Fasching

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (64, CDU) äußert sich zur Amokfahrt.

Wie BILD berichtete, sehe Strobl keinen Zusammenhang zwischen der Tat und dem Rosenmontagsdatum. Das Unglück "reiht sich ein, in mehrere Straftaten der jüngeren Vergangenheit, in der ein Automobil als Waffe gebraucht wurde", so der 64-Jährige.

Absolute Sicherheit werde es niemals geben können, sagte der CDU-Politiker vor Ort in Mannheim. "Wir können auch nicht unsere Innenstädte zu umzäunten Festungen machen."

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (64, CDU) informierte zudem, dass die Tat keinen extremistischen oder religiösen Hintergrund haben soll.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (64, CDU) informierte zudem, dass die Tat keinen extremistischen oder religiösen Hintergrund haben soll.  © Bernd Weißbrod/dpa

3. März, 19.43 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser spricht von "Horror am helllichten Tag"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54) hat nach der Todesfahrt in einer Mannheimer Fußgängerzone der Polizei und den Rettungskräften gedankt.

"Die Polizei hat einen herausragenden Job geleistet", sagte die SPD-Politikerin am Abend, nachdem sie sich vor Ort ein Bild gemacht hatte. Etwa 30 Polizeikräfte seien in zehn Minuten vor Ort gewesen, sagte Faeser.

Nun gelte es, die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit machen zu lassen. Es sei eine furchtbare Tat, "ein Horror am helllichten Tag, bei schönstem Wetter, in der Mittagspause, wo viele Menschen draußen sind".

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) brach ihren Karnevalsbesuch in Köln ab und reiste nach Mannheim.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) brach ihren Karnevalsbesuch in Köln ab und reiste nach Mannheim.  © Boris Roessler/dpa

3. März, 19.32 Uhr: Was wird aus Faschingsumzügen in Baden-Württemberg?

Trotz der Todesfahrt von Mannheim sollen in Baden-Württemberg weiter Faschingszüge stattfinden.

Die Stadt Stuttgart will große Anstrengungen unternehmen, um die Veranstaltungen in der Innenstadt und im Stadtteil Hofen abzusichern, wurde mitgeteilt. Dazu habe es auch reichlich Gespräche mit der örtlichen Polizei gegeben. Laut dem Stuttgarter Polizeipräsidium gebe es keine Erkenntnisse für eine Gefährdungslage in Stuttgart.

Für die am Dienstag in Stuttgart stattfindenden Faschingsumzüge sieht die Polizei keine konkrete Gefährdungslage.
Für die am Dienstag in Stuttgart stattfindenden Faschingsumzüge sieht die Polizei keine konkrete Gefährdungslage.  © Boris Roessler/dpa

3. März: 19.27 Uhr: Konzertabsage von Maite Kelly

Sängerin Maite Kelly (45) hat ein für Mittwoch in Mannheim angesetztes Konzert abgesagt.

"Manchmal bleibt nur die Stille. Mein ganzes Kreativteam aus Handwerkern und ich werden aus Respekt gegenüber den Opfern und Betroffenen von Mannheim unsere Werkzeuge liegen lassen", wird die Künstlerin in der Mitteilung des Tour-Veranstalters zitiert.

3. März, 18.57 Uhr: Neue Details zum mutmaßlichen Todesfahrer

Wie RTL berichtet, soll es sich bei dem Amokfahrer von Mannheim um Alexander S. aus Ludwigshafen handeln.

Laut Bericht sei der 40-Jährige im Sommer des vergangenen Jahres schon einmal auffällig geworden, habe sich mit einem Benzinkanister übergießen und danach in eine Klinik einweisen wollen.

Am heutigen Rosenmontag sei er in den schwarzen Ford gestiegen und durch die Mannheimer Innenstadt gerast. Alexander S. sei nach seiner Horror-Tat geflohen, ein Taxifahrer soll ihn verfolgt und nahe dem Arbeitsgericht gestoppt haben.

Alexander S. habe auf das Taxi geschossen, flüchtete danach zu Fuß in Richtung Hafengebiet. Dort sei er von der Polizei gestellt worden. Zuvor habe sich der 40-Jährige laut RTL-Informationen mit einer Schreckschusswaffe in den Mund geschossen. Auch BILD berichtete dies. Derzeit wird der Amokfahrer in einem Krankenhaus behandelt.

Der mutmaßliche Täter Alexander S. hinterließ eine Spur der Verwüstung.
Der mutmaßliche Täter Alexander S. hinterließ eine Spur der Verwüstung.  © Dieter Leder/dpa

3. März, 18.38 Uhr: Feuerwehr richtet Betreuungsstelle ein

Wie die Polizei Mannheim mitteilte, hat die Feuerwehr am späten Nachmittag eine Betreuungsstelle im Mannheimer Rosengarten eingerichtet.

Vom Tathergang betroffenen Personen stünde es frei, sich jederzeit dorthin zu wenden.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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