Oschersleben - Am Samstagnachmittag löste ein junger Mann im Landkreis Börde einen größeren Polizeieinsatz aus. Es sollte sich jedoch um einen Fehlalarm handeln.
Gegen 15 Uhr erschien der 20 Jahre alte Mann auf dem Revierkommissariat in Oschersleben (Sachsen-Anhalt) und behauptete, er habe zu Hause seinen Bruder erstochen und danach die Tatwaffe in einem Park entsorgt.
Die Beamten nahmen diese Meldung ernst und fuhren zum Wohnhaus des Mannes. Dort trafen sie jüngere Geschwister an, die sie zur Wohnung des 20-Jährigen im Obergeschoss führten.
Die Einsatzkräfte öffneten gewaltsam die Tür, sahen sich im Inneren um, konnten aber keine Leiche auffinden.
Parallel wurde im angegebenen Park nach dem Messer gesucht - ebenfalls erfolglos. Auch eine Suche mit Fährtenhunden ergab keine Hinweise, teilte das Polizeirevier Börde mit.
Eine Überprüfung des vermeintlichen "Täters" ergab, dass er bereits zuvor in psychiatrischer Behandlung gewesen war. Ein Arzt untersuchte den 20-Jährigen und wies ihn schließlich in eine geschlossene Einrichtung ein. Ein Mord hatte tatsächlich nicht stattgefunden.
Auf den jungen Mann wartet nun ein Strafverfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat sowie die Kostenübernahme des etwa vierstündigen Einsatzes.